Der Hardcore-Punk von ANGEL DU$T ist rau, unangepasst und meist verschwindend kurz. Zusammengenommen dauern die 20 Songs ihrer Debüt-EP „Xtra Raw“ (2013) und der ersten Platte „A.D.“ (2014) gerade einmal 25 Minuten. Von der überschaubaren Kürze rückt die Band um TRAPPED UNDER ICE-Frontmann Justice Tripp auch auf ihrem neuen, stilsicher „Rock the Fuck On Forever“ betitelten Werk nicht ab. Wenn die Tracks diesmal auch merklich mehr Zeit zur Entfaltung zugesprochen bekommen.
Das Gros der 13 Nummern überschreitet tatsächlich die Marke von eineinhalb Minuten. Für dies Metier ist das wahrlich nicht ungewöhnlich, für die Jungs aus Baltimore jedoch fast schon episches Ausmaß. Bemerkenswert ist einmal mehr das Nebeneinander von groovendem Hardcore und melodischem, bisweilen ins poppige driftendem Punk. Die furiose Mischung spielt bereits beim Opener „Toxic Boombox“ die gewohnten Trümpfe aus und zeigt spätestens beim folgenden „Ready 2 Receive U“, dass die zusätzlich gewährte Zeit gern in rockige Gitarrenintermezzi investiert wird.
So geht es weiter, mal mehr mal weniger vorwärtspreschend, wobei das in klassische Genre-Sphären driftende Hitpotenzial mit Knallern wie „Stay“, „Upside Down“, „Hurt You Bad“, „Headstone“, „Somebody Else“ oder das fiebrig Saxophon-untermalte „Stranger Things“ konstant hoch gehalten wird. Der im Vergleich zum Vorgänger eine Spur „garagigere“ Sound tut sein Übriges, um der Scheibe einen rundum mitreißenden Gesamteindruck zu verleihen. Bleibt nur zu hoffen, dass ANGEL DU$T den Titel selbst wörtlich nehmen und verfickt noch mal ewig weiterrocken!
Wertung: (8 / 10)