Ancient Rites – Laguz (2015, Massacre Records)

ancient-rites-laguzDer Auftakt wirkt zart, mit Klavier, südländisch flirrender Gitarre und Panflöte. Das Intro zu „Laguz“, der ersten Platte von ANCIENT RITES seit 2006, beginnt mit orchestraler Breite und wechselmütigem Stimmungsbild. Der epische Hauch beeindruckt und haftet auch den folgenden Stücken an, die symphonischen Metal mit düsterer Ader und historischem Kontext (etwa altrömische Schlachten) bieten. Das Grundgerüst allerdings bleibt von Black Metal geprägt, dessen subtile Schaueratmosphäre aus tiefem Flüstergesang genährt wird.

Kunstvoll ist das fraglos. Auch dank sporadischer Folk-Anklänge. Die Frage bleibt nur, ob sich eine gewisse Grundspannung über die Gesamtlänge aufrechterhalten lässt? An Abwechslungsreichtum mangelt es dem sechsten Langspieler der Belgier nicht. Im Hintergrund sorgt das Orchester für Anmut (insbesondere beim Auftakt von „Von Gott Entfernt [Bij Nacht En Ontij]“), davor tost wahlweise melodischer Metal mit weitschweifigen Gitarrenparts oder (etwas kraftloses) Drumstakkato. Dem transportierten Pathos ist es bisweilen fast zu viel, doch gefällt die Nähe zu klassischen Filmsoundtracks.

Aber auch die bleibt lediglich eine Facette, wie etwa das offensivere „Under the Sign of Lagoz“, „Apostata [Imperator Fidelis]“ oder „Mind Unconquered“ zeigen. Hier und da wird eine Verschnaufpause durch Streicher eingeleitet. Doch in der Hauptsache bieten ANCIENT RITES Düster-Metal, nur eben mit einigen Schnörkeln versehen. Zu bieten hat „Laguz“ eine Menge. Dem allerdings steht bisweilen der monotone Gesang im Wege. Wer’s symphonisch verspielt und zugleich dezent abgründig mag, ist hier dennoch an der richtigen Adresse.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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