In den vergangenen Jahren war es still geworden um Brian Yuzna. Der im B-Segment populäre Produzent („Re-Animator“) und Regisseur („Return of the Living Dead III“), der bevorzugt mit Stuart Gordon zusammenarbeitete, inszenierte seinen letzten Film („Beneath Still Waters“) 2005. Auf den Regiestuhl zurück kehrte er erst 2010, für den in 3D gedrehten „Amphibious“, wobei er neben dem Posten als Produzent auch am Drehbuch mitschrieb. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, krankt aber am erkennbar schmalen Budget und der nicht minder dünnen Geschichte.
In der verschlägt es die amerikanische Universitätsprofessorin Skylar Shane (Janna Fassaert, „Easy to Assemble“) nach Indonesien, wo sie einem urzeitlichen Seeungeheuer nachstellt, von dessen Treiben sich der Zuschauer bereits im Mockumentary-Prolog überzeugen kann. Vom angeblichen Internetbeweis angefacht, heuert Skylar den klammen Charterkapitän Jack Bowman (Uwe Boll-Regularie Michael Paré, „Blubberella“) an, um sie behütet übers Wasser zu schippern. Allerdings fordert er einen schicksalhaften Abstecher zum schmierigen Verbrecher Boss Harris (Francis Bosco) ein, der vor der Küste einen illegalen Fischverarbeitungsverschlag in Pfahlbaumanier betreibt.
Dem Unmenschen, der Kinder wie Sklaven hält und sie mit harter Hand zur Arbeit treibt, schuldet Jack Geld und hofft vergeblich auf einen Zahlungsaufschub. Dabei nimmt Skylar, bedingt durch den tragischen Tod ihrer Tochter, Anteil am Schicksal des jungen Tamal (Monica Sayangbati), dem unter Boss Harris ein besonders hartes Los vergönnt scheint. Als dessen Vorarbeiter Tamals Bruder zu Tode prügelt, reagiert der mit Magie und beschwört einen riesigen Meeresskorpion, der neben den brutalen Schindern aber auch für Skylar und Jack zur tödlichen Gefahr wird. All das breitet Yuzna ohne nennenswertes Tempo, dafür aber routiniertem Gespür für mystische Atmosphäre aus.
Dabei überzeugt der Trickfilmvorspann ebenso wie die Musik und auch Schauspielerisch herrscht adäquate Routine vor. An Ambition mangelt es also nicht, wohl aber am gebührenden finanziellen Fundament. Doch ist Yuzna zu sehr B-Routinier, um sich von solchen Widrigkeiten die Laune vermiesen zu lassen. Das überzeugend animierte Untier jedenfalls spart er sich in voller Pracht erst für den Schluss auf und auch die vereinzelt gestreuten Ekelszenen reizt er genüsslich aus. Auch der eher unkonventionelle Ausklang unterstreicht sein Bestreben, mit überschaubaren Mitteln einen Horrorstreifen zu schaffen, der sich zumindest partiell vom Genre-Einerlei abhebt. Vollends gelungen ist ihm das sicher nicht. Als Verleihpremiere bleibt „Amphibious“ aber achtbar.
Wertung: (5 / 10)