Der Ninja ist ein furchteinflößender Krieger, auch wenn dies in etlichen Filmen nicht so erscheinen mag. Spätestens mit dem vierten Teil der „American Fighter“-Reihe wurde dies ad absurdum geführt. Denn die Ninjas waren nicht mehr schwarz, sondern plötzlich rot, gelb, grün und manchmal nur noch schwarz. Eine Smarties-Packung könnte farbenfroher nicht sein. Und mit den Fähigkeiten der lautlosen Killer nahmen es die Macher auch nicht allzu ernst. Denn auch wenn sie zwischendurch mit einem geschickten Schulterschwenk Kugeln ausweichen können, so sind sie doch nichts anderes als buntes Kanonenfutter. Tore auf für „American Fighter IV – Die Vernichtung“.
Schauplatz ist diesmal der afrikanische Raum, wobei es auch jeder Fleck der USA hätte sein können. Eine Eliteeinheit der Amerikaner wird dezimiert, die letzten Überlebenden verschleppt und vom Oberschurken als Geiseln gehalten, der die Welt mit einer Bombe erpresst. Dies ruft natürlich die Ninja-Jäger auf den Plan, nach Teil drei ist dies abermals David Bradley, der bis dato schon in anderen dümmlichen Klopperstreifen sein Können zeigte. Das darf er auch hier, wobei er dem ohnehin schon minimal agierenden Dudikoff noch fast die Show stielt. Mit dem Ausdruck einer Esskastanie darf er anfangs dem bunten Haufen noch die Zähne zeigen, wird dann aber ebenfalls gefangen genommen. Das erste Aufeinandertreffen im Wald ist gleich ein grandioses Action- und Spaßgewitter, wobei der minderbemittelte Mime zuvor bereits eine Bar zerlegen durfte.
In Rambo-Manier baut er sich seinen Bogen zusammen, meditiert ein wenig, dann werden in einem kleinen Wäldchen anrückende Azubi-Ninjas dem Erdboden gleichgemacht. Wobei sie hier wenigstens noch im Ansatz – das bereits erwähnte Kugelausweichen – übermenschlich wirken. Als letzten Ausweg muss man auf das Unterhosenmodel Dudikoff ausweichen, der mittlerweile im Friedenschor (!) seinen Sold verdient. Verlernt hat er natürlich nix, wobei er sich in Afrika angekommen erst mal der Hilfe einer kruden wie schwer bewaffneten Rockerbande bedienen muss. Was diese Lederhorde in der afrikanischen Pampa verloren hat, wissen wohl nur die Drehbuchschreiber. Macht aber auch nix, denn dann beginnt schon der Showdown und viele bunte Ninjas verlieren ihr kümmerliches Leben.
Der vierte Teil der Saga ist beileibe nicht der schlechteste, ganz bestimmt aber der dümmste. Die Action ist deutlich zahlreicher, wenn auch nicht unbedingt besser in Szene gesetzt. Schenkelklopfer, dumme Sprüche und unterirdische Darsteller hat „American Fighter IV – Die Vernichtung“ bis zum Abwinken zu bieten. Wer sich auf nichts anderes einlässt hat mit dem Klopper eine ganze Menge Spaß, denn alle Versatzstücke der Serie wurden hier irgendwie zusammengewürfelt und gänzlich auf die Spitze getrieben.
Wertung: (4 / 10)