Einen gewissen Charme kann man der American Fighter-Reihe kaum absprechen. Ninjas, in Teil vier dazu herrlich bunt kostümiert, treiben vor exotischer Kulisse ihr Unwesen. Mit den klassischen japanischen Assassinen haben sie jedoch wenig gemein, sind sie doch vielmehr willenlose Soldaten dieses oder jenes nach Großherrschaft gierenden Schurken. So auch in Part drei, „Die blutige Jagd“, bei der Hauptdarsteller Michael Dudikoff eine Pause verordnet bekam. An seiner statt gibt David Bradley („American Samurai“) seinen Einstand im Filmgeschäft. Der schlechteste ist es nicht, beherrscht er im Gegensatz zum Kollegen Dudikoff doch immerhin die Kunst des Kampfsports.
Ansonsten aber ist der Streifen aus der Cannon-Schmiede, bei dem sich der spätere Nu Image-Lenker Avi Lerner („Cyborg Cop“) als ausführender Produzent hervortat, nur noch für B-Nostalgiker von Interesse. Der Plot ist lachhaft überzogen, bietet aber alle paar Minuten passablen B-Radau mit mäßig aufregenden Martial-Arts-Einlagen, der, hierzulande lange gekürzt, mittlerweile aber selbst für 16-jährige in vollem Umfang verfügbar ist. Dass dabei auch mal zweckfrei mit dem Flugdrachen auf einem fahrenden Laster gelandet wird, mag einerseits die Plattheit des Skripts unterstreichen, andererseits aber auch den Drang belegen, möglichst viel turbulentes Augenfutter zu bieten.
Der einleitende Blick ins Jahr 1979 konfrontiert Bradleys minderjährigen Sean Davidson mit dem Tod des Vaters. Der ist professioneller Martial-Artist, wird vor einem großen Kampf aber erschossen, als Gangster die Veranstaltungskasse rauben. Fortan wird er von einem asiatischen Meister erzogen und in der Kunst des Kampfes unterrichtet. Jahre später reist Sean, nun selbst Karate-Champion, mit Dudikoff-Sidekick Steve James („Night Hunter“) zu einem Turnier auf die Karibikinsel St. Monique. Dort treibt der von einer Ninja-Armee umgarnte Cobra (Marjoe Gortner, „Die Insel der Ungeheuer“) Experimente an Menschen voran, die er mit einer eigens erstellten Droge zu willenlosen Supersoldaten macht. Klar, dass ihm Sean als Triumph-Versuchskaninchen gerade recht erscheint.
Weil die geheimen Aktivitäten von Politik, Polizei und (natürlich) dem Mörder von Seans Vater gedeckt werden, sind er und der sichtlichen Spaß am Oben-ohne-Actionspielen zeigende Steve James (nahezu) auf sich allein gestellt. Der Rest ist von Logik befreiter Standard-Krawall, die der auch für „American Fighter IV“ verantwortliche Regisseur Cedric Sundstrom dank erheblicher Übertreibung – ähnlich Part zwei – in die Nähe von überlebensgroßen Comic-Kloppereien der Marke Bud Spencer rückt. Nur eben mit Martial-Arts, wobei die Ninjas immer hübsch der Reihe nach angreifen. Immerhin die Musik von George S. Clinton („Mortal Kombat“) hat Schmiss. So bleibt ein nicht wirklich überzeugender Reißer, wobei man aber fairerweise sagen muss, dass es im US-Karatefilm schon schlechteres Körpertraktat zu sehen gab.
Wertung: (4 / 10)