Gegen Ende des letzten Jahrtausends war Emo plötzlich in aller Munde. Die Nachgeburt des Hardcore, gern vermischt mit Punk, sorgte für Furore. Neben Klassikern wie FUGAZI und FAR standen die GET UP KIDS, GRADE oder SAMIAM Pate. Der Nachwuchs reckte wie Pilze die Köpfe aus dem Boden und verschwand meist ebenso schnell, wie er gekommen war. Ein Schicksal, dass auch ALWAYS OUTNUMBERED teilen. Nach nur vierjährigem Bestehen lösten sich die jungen Kanadier 2003 auf. Bis dahin hatten sie ein Album, eine EP und eine Split (mit RANSOM) vorgelegt, die Welt bereist und auf sich aufmerksam gemacht. Grund genug, sich ihrer zu erinnern.
Das Debüt „Until Tomorrow” fährt 12 Songs auf, die als archetypischer Emo-Punk durchgehen. Der Sound gibt sich rau und verwaschen, was den DIY-Gedanken nährt und den Independent hochleben lässt. Ein gewisser Gleichklang lässt sich dabei nicht leugnen. Der Großteil der Stücke läuft nach einem Muster ab, das die Unterscheidung selbst nach mehrfachem Hören schwierig gestaltet. ALAWAYS OUTNUMBERED offenbaren eine Überschaubarkeit, die nur selten aus den vorgezeichneten Bahnen ausbricht. Hits gibt es trotzdem, mit dem Opener „Without Concern“, „Promise Me“ oder „Whatever the Reason“ sogar recht beständige. Sie erhalten den positiven Gesamteindruck und sorgen für einen nicht außergewöhnlichen, wohl aber gelungenen Einstand.
Wertung: (6 / 10)