Fortsetzungen zu den Filmen von Uwe Boll sind eigentlich gar nicht so arg. Vorausgesetzt natürlich, der gegenwärtig als schlechtester Regisseur der Welt gehandelte Deutsche legt nicht selbst Hand an. Das beste – und bislang einzige – Beispiel dafür ist „House of the Dead 2“. Aber es geht auch anders. Bei „Alone in the Dark 2“ sitzt Boll dem Autoren- und Regisseurs-Duo Peter Scheerer und Michael Roesch („Brotherhood of Blood“), das neben dem Skript zum Vorläufer auch das zu „Far Cry“ fertigte, spürbar im Nacken. In Position des Produzenten ist das auch kein Wunder.
Auch der vermeintliche Nicht-Boll fährt das ganze Kaliber abgehalfterter Akteure der B- und C-Kategorie auf, die der oft gescholtene Filmemacher als gern gesehene Hausgäste in seinen Produktionen unterbringt. Ralf Möller („Seed“) zum Beispiel, Michael Paré („BloodRayne“) oder auch Zack Ward („Postal“). Die „großen“ Namen des Originals, Christian Slater und Tara Reid sind passé. Aber es gibt ja genug andere mimische Restposten im Wachkoma. Überhaupt ist dies thematische Nachbeben des miserablen Boll-Werks als durchaus gleichwertig zu erachten, setzt es doch auch bei Scheerer und Roesch nur kruden Billig-Trash ohne Sinn und Verstand.
Boll, so verrät sein gewohnt launiger Audiokommentar zu „BloodRayne 2“, besetzt gleiche Rollen bevorzugt mit neuen Gesichtern. So wundert auch nicht weiter, dass der zur Nebenfigur degradierte Okkultismus-Experte Edward Carnby jetzt die asiatischen Züge von Rick Yune („The Fast and the Furious“) trägt. Erwehren muss er sich diesmal einer geisterhaften, mit eigenem Laboratorium ausgestatteten Hexe, die einen schlicht anmutenden Dolch begehrt, der bei Berührung tiefe Wundmale am Körper hinterlässt. Als er mit der Klinge verletzt wird, ereilen ihn schreckliche Visionen. Geisterjäger Dexter (Bill Moseley, „The Devil´s Rejects“) und seine schwer bewaffneten Getreuen stehen ihm im Kampf bei.
Obwohl früh als wirkungslos offenbart, wird beim Auftauchen der passabel am Rechner getricksten Hexe stets wie wild geballert. Ansonsten hat das Nichts an Handlung aber kaum erwähnenswertes zu bieten. Möller nuckelt fortwährend am Zigarrenstumpen herum und Moseley gibt mit krausem Kinnbart den Geißbock im aufrechten Gang. Neben Danny Trejo („From Dusk Till Dawn“) in verschwindend kurzem Gastauftritt wird auch der bewährte Lance Henriksen („Aliens“) als mystischer Quasselkopp verheizt. Gestorben wird zwar auch, das aber vorrangig an Langeweile. Denn da ist einfach nichts, was das Vakuum des Erstlings übertrumpfen könnte. Null Spannung, unnütze optische Spielereien und nur wenig, dazu nie überzeugende und akut harmlose Action. Das ist Horror zum abgewöhnen.
Wertung: (2 / 10)