Alkaline Trio – This Addiction (2010, Heart & Skull/Epitaph Records)

alkaline-trio-this-addictionDa sind sie nun wieder, die Herren Skiba, Adriano und Grant, nachdem sich ihr kurzes Gastspiel bei Epic und dem – für ihre Verhältnisse – eher enttäuschenden Album „Agony & Irony“ schnell erledigten. Es sollte halt nicht so sein, haken wir die Sache also schnell ab. Für „This Addiction“ gründete das Trio mit Heart & Skull gleich mal ein eigenes Label. Alles neu also. Die treue Anhängerschaft hatte beim Vorgänger vor allem mit den weichgespülten Melodien und zu viel Bombast zu kämpfen. Dies sah die Band selbst wohl auch so, denn der Opener und Titeltrack „This Addiction“ bohrt sich zum Einstand derart ungeniert in die Gehörgänge, da kann einem Angst und Bange werden. In positiver Hinsicht natürlich, sogleich kommen freudige Erinnerungen an das großartige Album „From Here to Infirmary“ hoch.

Es folgt der erste Adriano Titel, „Dine, Dine My Darling“. Im Grunde eine typische Nummer vom ihm, wenngleich der Refrain anfangs nicht ganz überzeugt und erstaunlich penetrant wirkt. Das Großartige á la „Mercy Me“ fehlt leider, wobei der Song definitiv zulegen kann. Aber schon hier fällt auf, die Songs sind wieder geradliniger, mit weniger Glanz und Gloria ausgestattet. Dafür rückt die melancholische Note etwas in den Hintergrund. El Hefe-ähnliche Trompetenklänge dann bei „Lead Poisioning“, einem der Songs, bei denen noch mal etwas probiert wird. Aber alles eben einfacher gehalten. Als straighte Hymne geht „An American Scream“ ins Ziel, während „Draculina“ oder „Eating Me Alive“ etwas ausschweifender klingen, wobei es das Trio eben nicht dermaßen übertreibt wie zuletzt. Vielmehr wurde die richtige Mischung gefunden.

Trotz vieler wirklich guter Songs mögen die ganz großen Hymnen fehlen, zurück in die Spur haben Skiba & Co. mit ihrem neuen Werk aber definitiv gefunden. Und das ist das erfreulichste diesen noch jungen (Musik-)Jahres.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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