Alkaline Trio / One Man Army – Split (2004, BYO Records)

alkaline-trio-one-man-army-splitHeiß wurde die neueste Runde der BYO Records Split-Reihe erwartet, konnten vorangegangene Paarungen wie NOFX vs. RANCID oder ANTI-FLAG vs. BOUNCING SOULS auf ganzer Strecke überzeugen und dürfen vielleicht sogar in der Kategorie Klassiker Erwähnung finden. Numero 5 der Reihe präsentiert nun das grandiose ALKALINE TRIO samt ONE MAN ARMY, die beide ausschließlich neue Songs präsentieren. Gerade auf die Songs des Trios um Frontmann Matt Skiba durfte man gespannt sein, vor allem nämlich, ob diese ähnlich schnell und aggressiv werden würden wie stellenweise ihr letztes Album „Good Mourning“.

Dies ist dann aber nicht der Fall, denn bereits das beginnende „Fine Without You“ ist zwar rockig, doch tendiert die unglaublich eingängige Melodie schon fast zum poppigen. Doch vielleicht gerade deswegen ein absoluter Knaller, der jedoch vom folgenden „Hating Every Minute“ getoppt wird. Was hier auf den Hörer niederprasselt, gehört definitiv zum Besten, was die Band je gemacht hat. Die Melodie und der Refrain sind einfach der absolute Wahnsinn, dazu herrscht eine nicht mehr zu schlagende Atmosphäre, die von Bassist Daniel Andriano hier erzeugt wird. Auch „Dead and Broken“ ist mehr als nur gut und bis dato mag man eigentlich schon gar nicht mehr daran denken, dass in weiteren drei Stücken Schluss sein soll. „Sadie“ dann ist ein richtig ruhiges Stück, welches von Skiba fast episch vorgetragen wird und hier dürfen auch Männer ruhig die Augen zu machen und einfach träumen.

Ebenfalls ruhig und wieder mit Andriano am Steuer geht es dann weiter zum ebenfalls grandiosen „If You Had a Bad Time“, das imstande ist ähnlich sentimentale Gefühle hervorzurufen wie „Sadie“ zuvor. Den krönenden Abschluß bildet dann das wieder etwas rockigere „Wait for the Blackout“ und eigentlich wäre hier alles andere als die Höchstnote fehl am Platze. Die Band schafft es einfach immer wieder zu überraschen und mit diesen sechs Songs hat sie es auf jeden Fall wieder eindeutig bewiesen, dass sie zu Recht so hoch im Kurs stehen. So hat ONE MAN ARMY, ohne es ihnen schwer machen zu wollen, von Anfang an keinen leichten Stand. Doch auch sie meistern diese nicht ganz einfache Situation beachtlich. Musikalisch doch ein wenig anders ausgerichtet, wissen Punkrock-Songs wie „The T.V. Song“, „All the Way“ und auch „I.H.F.A.“ mit satten Melodien und ihrer mehr rockigen Art des Punk zu überzeugen, der dabei etwas rotzigere Gesang tut sein übriges dazu. Insgesamt muss man hier keine großen Worte verlieren, beide Bands geben hier Hit auf Hit zum besten und an diesen zwölf Songs kann man nur seine Freude haben. Für mich ohne Frage die bisher beste Split der Reihe!

Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

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