Nachdem ich mir vor einigen Wochen den Song „The 1st Time“ von ALIAS CAYLON auf ihrer Homepage gezogen hatte, war ich hin und weg. Ein derart mitreißender Track war mir schon länger nicht mehr untergekommen, doch irgendwo her kannte ich ihn sogar. Kurze Recherchen ergaben, dass genau dieser bereits als Beitrag auf dem ersten Teil der „Pro Punkrocker“-Reihe zu finden war. So schließt sich also der Kreis.
ALIAS CAYLON sind das neueste Pferdchen im mittlerweile doch etablierten Stall von Redfield Records, das für mich mit zum Besten gehört, was Deutschlands Indie-Labels so zu bieten haben. Mit einem musikalisch breit gefächerten Programm konnte das Label so eine überzeugende Veröffentlichung nach der anderen an den Start bringen und auch ALIAS CAYLON reihen sich mit ihrem Debüt nahtlos in die Riege hervorragender Bands ein. Im Gegensatz zu ihren Labelkollegen von FITA, ACOG oder DIATRIBE, die eher von der härteren Sorte sind, dürfen ALIAS CAYLON eher in der Mitte angesiedelt werden, gehen dabei aber weitaus heftiger zur Sache als etwa THE SUNSHILD. Eine gute Mischung von allem, möchte man fast sagen und das Quartett zeigt sich auf „Resorbing Everything“ dann auch mehr als abwechslungsreich und verbindet gekonnt Indie-Rock mit Punk und Hardcore-Elementen.
Man muss hier keine Singen/Schreien-Grätsche erwarten, wie sie mittlerweile an jeder Straßenecke lungert, hier wird auch so auf hohem Niveau gerockt, dass sich die Balken biegen. So richtig möchte man sich nicht anpassen und einordnen lassen, was zum einen für das Album und natürlich auch für die Band spricht. Ob es nun straighte und eingängige Rocknummern wie „Big Old Town“, das erwähnte „The 1st Time“ oder „Dropping Out“ sind, die sofort hängen bleiben und ihren ganz eigenen Charme entwickeln, oder härtere Songs wie das Titelstück, bei denen dann doch mal ganz ordentlich die Schreikeule hervorgeholt wird. ALIAS CAYLON liefern ein durchweg überzeugendes Debüt ab, das in den entsprechenden Kreisen ganz bestimmt auf viel Sympathie stoßen wird.
Wertung: 
(8 / 10)