Alexisonfire – Crisis (2006, Defiance Records/Vagrant Records)

Dass der Opener einer ALEXISONFIRE-Platte immer ein Brecher ist, konnte man bereits bei „Accidents“ oder „44. Caliber Love Letter“ feststellen, „Drunks, Lovers, Sinners and Saints“ – der Opener der neuen Platte – steht dem in nichts nach. Was danach kommt, unterscheidet „Crisis“ jedoch vom Vorgänger: ALEXISONFIRE brennen ein Hitfeuerwerk ab, das ich in dieser Art und Weise nicht erwartet hatte. Zwar hatten die Kanadier sich schon vorher mit ihrem eigenen Stil in die Oberklasse der aktuellen Alternativ-Musik hochgearbeitet, doch mit „Crisis“ dürfte ihnen ein weiterer großer Schritt gelungen sein.

ALEXISONFIRE haben es geschafft, ihre Musik noch hitlastiger und kraftvoller zu gestalten, ohne die raue Seite samt Ecken und Kanten zu verlieren. So hört sich Sänger/Screamer George Pettit nach wie vor an, wie zu Anfangszeiten, aber das, was sich hinter ihm abspielt, hat doch enorm an Durchschlagskraft und Power gewonnen. Hinzu kommt, dass sich sein Schreigesang und die Melodiestimmen seiner Gitarristen den Job am Mikro mittlerweile so gut wie teilen, was die Songs wesentlich eingängiger macht. Die einzige Nummer, die ein wenig aus dem Rahmen fällt, befindet sich mit „You Burn First“ genau in der Mitte der Platte.

Luft holen für die zweite Hälfte, so kommt es einem vor, wenn ALEXISONFIRE ruhige und düstere Töne anspielen, die an PLANES MISTAKEN FOR STARS erinnern, um danach mit „We Are the End“ wieder großartig durchzustarten. Kleine Notitz am Rande: Das Album wird hierzulande nach wie vor über das Kölner Szene-Label Defiance veröffentlicht. Vielleicht ein weiteres Zeichen dafür, dass ALEXISONFIRE der Szene nicht entwachsen sind. Alles in allem stellt „Crisis“ den schon starken Vorgänger in den Schatten und dürfte die Band als feste Referenzgröße im Genre-Zirkus etablieren.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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