Alex Amsterdam – Stillness of a Moment (2008, Moon Records)

Ein kleiner und offenkundig gewaltbereiter Junge mit kindlich gereckter Faust. Was will uns ALEX AMSTERDAM damit auf den Weg geben? Ist dies sein heimlicher Hilferuf in Richtung Super-Nanny? Wohl kaum, denn von Aggressivität handelt sein neues Album, „Stillness of a Moment“, mitnichten. Vielmehr geht es – na klar – um das Leben. Das kann zwar auch in Aggressionen münden, der Düsseldorfer Singer/Songwriter jedoch setzt auf ruhigere Töne.

Man stelle sich einen jungen Mann vor, mit Gitarre, der einfach seine Lieder vorträgt. Ruhig, gemächlich, aber nicht einschläfernd. Man hört ihm zu, denn er hat was zu erzählen. Kleine Geschichten, die einen gewissen melancholischen Unterton haben, mal mehr und mal weniger. Für die nötige Abwechslung sorgen kleine Spielereien, ein bisschen Gefrickel im Hintergrund zum Beispiel. Streicher oder Klavierklänge gibt es ebenso, aber stets stehen der Mann an der Gitarre und seine Stimme im Vordergrund. Der Rest ist schmückendes Beiwerk. Aber auch nicht immer, denn der Begleitgesang beim wunderbaren „Burning My Cash“ geht erst durch die ergänzenden Vocals so richtig ins Mark.

Die Stimme von ALEX AMSTERDAM ist schön, klar, aber nie aufdringlich. Das will er scheinbar als letztes sein, aufdringlich eben. „Stillness of a Moment“ ist Musik für die ruhigen Momente im Leben, für die nachdenklichen Augenblicke. Intensität versprühen die Songs genug, wenn man sich auf derartige Musik einlassen mag. Im Gegensatz zu anderen Künstlern seiner Art hebt sich ALEX AMSTERDAM durch eine „andere“ Vielfalt ab, die seine Songs immer wieder zu etwas Besonderem machen. Wenn man das alles unter einem Wort zusammenfassen mag, dürfte dies wohl „schön“ sein. Das Leben könnte so einfach sein.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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