Aleska – Construire ou Détruire (2019, DIY)

Es gibt kaum eine Sprache, die anmutiger klingt als die französische. Sich in dieser von weichen Rhythmen getragenen landesspezifischen Ausdrucksform barsch anplärren zu lassen, will daher zunächst einmal verdaut werden. Das aus Metz stammende Post-Hardcore-/Screamo-Kollektiv ALESKA verspürt aber offenkundig keine Lust, die melodische Erhabenheit seiner Muttersprache hervorzuheben. Das Quartett schreit selbige lieber unwirsch heraus und kleidet sie dabei in ein instrumentales Korsett, das aus filigranen Gefühlswirren und wuchtigen Eruptionen zusammengesetzt wird.

Die acht Stücke – einschließlich des nur analog erhältlichen Bonus-Tracks „Quand la Lumiére Disparaít“ – ihres eigenproduzierten zweiten Albums „Construire ou Détruire“ variieren allein in der Länge stark. Während das einleitende Instrumental-Intro „(Re)Commencement“ weniger als zwei Minuten veranschlagt, reicht „Détruire“ über die Marke von neun Minuten hinaus. ALESKA folgen dem kreativen Flusslauf frei von Scheuklappen. Die Stücke entfalten sich organisch, melodisch vielseitig, und transportieren die in ihnen ruhenden Gefühlsregungen auch über die Sprachbarriere der rein französischen Texte jederzeit. Eine emotionale, stark instrumentierte und ebenso produzierte Achterbahnfahrt, die zugleich hypnotisiert und in die Fresse boxt. Aufgeschlossene Genre-Befürworter sollten hier unbedingt reinhören!

Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

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