Splits sind gerade für unbekanntere Bands die willkommene Gelegenheit, sich einem breiteren Publikum vorzustellen. Allerdings sollten die gegenübergestellten Combos, um nicht in einem Licht völligen Ungleichgewichts zu erstrahlen, zumindest auf einer ähnlich gelagerten Stufe des musikalischen Vermögens stehen. Im Falle des Aufeinandertreffens von AFTER RISING SUN und FOR THE DAY OF REDEMPTION bleibt die qualitative Kluft der je vier beigesteuerten Tracks schier unüberbrückbar, so dass die überzeugende erste Hälfte Erwartungen hegt, die von der schwachen zweiten unmöglich erfüllt werden können.
Den Anfang machen AFTER RISING SUN aus deutschen Landen. Serviert wird ein hart gezimmertes Brett aus Metal und Hardcore, gut produziert und versetzt mit melodischen Untertönen. Mit Parallelen zu DARK DAY DUNGEON und AS I LAY DYING überreicht der Fünfer seine Visitenkarte, hätte auf das inflationär einleitende Thema aus Oliver Stones Anti-Kriegsfilm „Platoon“ aber gut und gern verzichten können. Nicht neu, aber mit genug Neugier weckender Eigenständigkeit empfehlen sich AFTER RISING SUN, ihren Namen im Gedächtnis zu behalten.
Die Nachfolge tritt das belgische Quartett FOR THE DAY OF REDEMPTION an. Der Sound ihres metallisch angehauchten Hardcores zwischen den Stühlen von NO INNOCENT VICTIM, mit denen das Gespann die Verwurzelung im christlichen Glauben teilt, und COMPACT JUSTICE? hat besseren Proberaumcharakter, die Songs reichen kaum über beliebiges Mittelmaß hinaus. Zwar mit eigener Note, dafür kraft- und drucklos zieht das solide intonierte New-School-Gewitter vorüber. Wirkung erzielt die Band damit nicht.
So ist „…and After Rising Sun I Will Fight For the Day Of Redemption” ein halbseitiges Vergnügen. Eine Band überzeugt, die andere scheitert. Selbst eingefleischten Genrefans dürfte die Suppe damit versalzen sein. Zur Abrundung des zwiespältigen Releases hält der Multimedia-Part der CD je ein Livevideo beider Bands bereit.
Wertung: 
(5 / 10)