Alte Säcke in bunter Verpackung. Denn wer denkt angesichts des Covers von „The Fastest Kid Alive“ schon an die legendären ADOLESCENTS, die manch jüngerem Vertreter wohl in erster Linie durch die Shirts von Fat Mike ein Begriff sind? Aber gut, im Jahr der Gründung ist man selbst als Mittdreißiger noch mit der Rassel um den Weihnachtsbaum gelaufen. Unzähligen Besetzungswechseln und mehrjährigen Pausen zum Trotz ist die Band seit etwa zehn aber wieder am Stück präsent. Und diese gibt sich Anno 2011 vielleicht so frisch wie noch nie.
Bei all den eingängigen Hymnen vergisst man fast den ernsten Inhalt ihres neuen Werkes, mit dem die Band in gewohnt düsterer Manier in jede Himmelsrichtung wettert. Doch genau jene Hymnen und Melodien zeichnen die Orange County-Musikszene nun mal aus. Da darf man gleich zum Opener „Operation FTW“, bei dem etliche alte und neue Brandherde der USA willkommen geheißen werden, fröhlich sein Surfbrett polieren. Alte Schule sind die Männer und genauso klingen sie hier auch. Zwischen Surf-Sound und garagigem Punkrock fällt vor allem ihr Alter kaum auf. Ein paar kleine Hits hat „The Fastest Kid Alive“ definitiv zu bieten, vor allem wenn im Hintergrund die dezenten Chöre ihre Runden in den Gehörgängen kreisen („One Nation, Under Siege“, „Learning To Swim“).
Einen Klassiker im Stile ihres selbstbetitelten Debüts von ’81 sollte man trotzdem nicht erwarten. Dafür reicht es nicht, verwundert aber auch kaum. Vielmehr aber ist dies ein schönes Wiedersehen bzw. -hören, von dem sich manch andere altgediente Band ruhig ein paar Scheiben abschneiden könnte.
Wertung: (7 / 10)