Das Goldene Dreieck des Hongkong-Kinos in den Achtzigern bildeten Jackie Chan, Sammo Hung und Yuen Biao. Dies in Freundschaft verbundene Gespann ergänzte sich prächtig, in Sachen Humor wie gleichwohl akrobatischen Belangen. Gemeinsam bestritten sie Filme wie „Powerman“ oder „Project A“. Sie alle beruhen auf einem simplen Erfolgsrezept, der Vermengung von spektakulärer Kampfkunst und seichtem Humor. „Dragons Forever“, im Deutschen nicht minder sinnfrei mit „Action Hunter“ betitelt, ist da keine Ausnahme.
In dieser von Hung auch gedrehten Kung Fu-Komödie ziehen sie gegen skrupellose Umweltverschmutzer zu Felde, die Anwalt und Schürzenjäger Jackie (Chan) eigentlich vor Gericht vertreten sollte. Miss Yip (Deannie Yip, „Master der Shaolin“), Eignerin einer Fischzucht, sieht ihr Unternehmen durch die chemischen Abwässer einer Fabrik bedroht, in der Gangster Hua (Yuen Wah, „Meister des Schwertes“) Drogen herstellt. Um die von ihrer hübschen Cousine Nancy (Pauline Yeung, „Happy Ghost IV“) unterstützte Klägerin auszuspionieren, heuert Jackie die chaotischen Kleingauner Luke (nur echt mit zu knapp geschneiderten Hosen: Hung) und Timothy (Biao) an.
Am spaßigsten wird es immer dann, wenn sich die drei Hauptdarsteller gegenseitig beharken. Luke, der als Yips neuer Nachbar auf Tuchfühlung geht, und Timothy, der eine viel zu große Wanze in ihrer Wohnung platzieren soll, wissen nichts voneinander, woraus schon mal erste Blessuren und Verwicklungen resultieren. Merklich gedrosselt hingegen werden Vergnügen und Kurzweil durch den amourösen Leerlauf, bei dem lediglich Biao ausgespart bleibt. Überhaupt wirkt der Plot nie zusammenhängend. Damit sich zweitweise überhaupt etwas bewegt, werden Hua noch flüchtige Übergriffe konkurrierender Gangster angehängt.
Klasse hingegen sind einmal mehr die Kampfszenen, von gesunder Härte und nur selten mit der verspielt komischen Note späterer Filme der Beteiligten versehen. Vor allem das Finale, das (nicht nur wegen manch einem Beteiligten) Erinnerungen an Hungs „Eastern Condors“ weckt, sprüht vor spektakulären Stunts und rasantem Körpereinsatz. Chan sieht sich dabei, wie schon in „Powerman“, Benny Urquidez gegenüber, deren Duell noch einmal zünftig die Fetzen fliegen lässt. Ohne die störenden romantischen Avancen – in der alten deutschen Fassung großzügig entfernt – hätte es ein hübsch anspruchsloser Kracher werden können. So aber bleibt der Eindruck eher ein zwiespältiger.
Wertung: (6 / 10)