ACME MC – Zwischen Gut und Böse (2008, Maximale Belastung)

acme-mc-zwischen-gut-und-boeseMangelnde Integration führt zu Frustration, Gewalt, Kriminalität. Für nicht wenige Migrantenkinder ist der Rap das Ventil für die Aggression und die Musik der Ausweg aus dem medial viel diskutierten Prekariat. Einer dieser kreativen Aussteiger ist ACME MC, der auf „Zwischen Gut und Böse“ wortgewaltig das soziale Hier und Jetzt in Reimform kleidet. Natürlich bedient auch das zweite Album des Aacheners gängige Gangster- und Bordstein-Klischees, die unspektakulären Beats aber pumpen so zünftig aus den Boxen wie die Worte geschliffen ins Mikro gepöbelt werden.

Als Aufsteigergeschichte funktioniert die Scheibe ganz ordentlich, wenn die ´Motherfucker´-Attitüde auch zu inflationär wirkt, um noch neue Impulse setzen zu können. Die Stärke des Rap ist die ungekünstelte Sprache. Die beherrscht ACME MC vom Poserbashen bis zum standesgemäßen Arschfick-Sexismus ungeachtet mancher Reimstandarten aus dem Effeff. Weniger Obligatorismen dürften es schon sein, die Selbstinszenierung als Teil des Gesamtkonzepts erfüllt jedoch auch diesmal ihren Zweck. Mögen muss man das sicher nicht, zumindest aber respektieren.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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