Dennis Lyxzén hat wohl einfach mal wieder Bock auf zwangloses Zocken gehabt, als er sich mit dem alten REFUSED-Partner David Sandström sowie Jens Nordén (spielte mit Lyxzén in der Prä-REFUSED-Ära bei STEP FORWARD) und Karl Backman (THE VECTORS) zusammentat und die Band AC4 gründete. Mit ihr kann er Abstand nehmen, vom Leben im Rampenlicht, dass das Tagesgeschäft bei THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY oder INVASIONEN (früher THE LOST PATROL BAND) mit sich bringt.
Vor allem aber ist es die Rückkehr zu den Wurzeln des Hardcore und dem Spirit des DIY, die den Reiz dieses besonderen Projektes ausmachen. Nach vereinzelten Konzerten und erstem Aufsehen spielten sie Ende 2008 das selbstbetitelte Debütalbum ein, das Sänger Lyxzén über sein eigenes Label Ny Våg herausbrachte. Darauf ballern 15 Tracks in kaum mehr als 21 Minuten aus den Boxen und erweisen Wegbereitern wie den GORILLA BISCUITS oder MINOR THREAT verdiente Ehre.
Die einzelnen Nummern („Where Are the Kids“, „I Can Do It“ oder „Pigs Lose“ schlagen ein wie Bomben!) sind ohne Umschweife auf den Punk(t) gebracht, mit ebenso simplen wie kraftvollen Texten. Gelegenheiten zum Mitshouten sind zahlreich, die putzmuntere Spielweise suhlt sich mit ansteckender Wonne in Rotz und Dreck. Und mag es im finalen „This Is It“ auch „Not a nostalgia hit parade“ und „Not a celebration of times passed“ mahnen, neben dem glaubhaften Ausdruck der eigenen musikalischen Identität, ist AC4 nicht weniger als der furiose Rückgriff in die gute alte Zeit des Hardcore!
Wertung: (8 / 10)