Able Baker Fox – Voices (2008, Arctic Rodeo Recordings)

able-baker-fox-voicesWenn der Schnee von gestern zum Gestöber von morgen wird: ABLE BAKER FOX sind SMALL BROWN BIKE. Zumindest zu drei Vierteln. Fünf Jahre ist er her, dass mit „The River Bed“ das letzte Album des kleinen braunen Fahrrads erschien. „Voices“, der Einstand des Quasi-Nachfolgers, scheint in manchen Belangen unmittelbar an diesen anzuknüpfen. Als ob die Geschichte noch nicht zu Ende gesponnen wäre. Das zeigt bereits der Paukenschlag des Openers „October“, der einem Startschuss zum Halbmarathon durch all das gleichkommt, was Indie-Rock und Post-Hardcore so liebenswert macht. Nur lauter wird es fortan nicht mehr.

Allein der Ausdruck fügt sich nicht. „Voices“ ist nicht liebenswert, sondern aufgewühlt. Weniger im Sinne jugendlich existenzialistischer Selbstfindung – dafür ist der US-Vierer zu erfahren, zu reif, zu erwachsen. Harmonisch geht es darum längst nicht zu. Zuerst fällt dies kraftvolle Moment auf, das aber mehr der Zwischenschaltung abwägender Melancholie dient. Die zieht sich wie ein roter Faden auch durch dies Musikwerk, das komplex und vielschichtig ist, ohne sich allein auf den Kopf zu berufen. Eingängigkeit schaffen die verschwurbelten Melodien. Wiederkehrende Refrains wären zu vage, fokussiert auf flüchtige Wirkungsmomente. So bleibt ein großes Ganzes. Und groß ist es wahrlich. Gerade, weil es seine Schöpfer nie darauf anlegen.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

 

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