A Pony Named Olga – The Black Album (2014, G-Records)

a-pony-named-olga-the-black-albumEs gibt Bands, die scheuen scheinbar vor keiner Flachheit zurück. Eine davon hört auf den Namen A PONY NAMED OLGA, womit sich sämtliche Fragen bereits erledigt haben, noch bevor sie überhaupt gestellt wurden. Ihre vierte Platte, „The Black Album“, begehen die drei Berliner mit Babygeschrei und Western-ähnlicher Mucke. Wohin das führt? Ins Nichts, aber bevor man sich in üble Vorahnungen oder gar Vorverurteilungen ergeht, sollte man sich auch den Rest der schwarzen Scheibe zu Gemüte führen. Denn was dem kruden Auftakt folgt, ist Rock mit Hand, Fuß und vor allem Herz.

Schwer sind die Geschütze nicht, die von den Hauptstädtern durch die Prärie (womöglich Brandenburgs) gezogen werden. Dafür aber eigenständig und sympathisch gegen den Geschmack des Massenpublikums gestriegelt. Denn wo etwa THE BOSS HOSS die breiten Gesten suchen, um ihrem deutschen Country-Ableger Nachdruck zu verleihen, begnügt sich Pony Olga mit unverblümtem Hinterland-Rock, der mal Staub schlucken lässt („Funny What You Pray“) oder einfach die melodische Rockabilly-Kelle („666 13“) schwingt. Auch die „Totalitarian Polka“ oder das herrlich unverblümte „Luxury Girl“ unterstreichen den höchst eigenwilligen Charakter von Urhebern und Musikwerk. Schön also, dass es noch Platten gibt, die einfach keiner Erwartungshaltung gerecht werden müssen.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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