A Nightmare on Elm Street 3 – Freddy Krueger lebt (USA 1987)

nightmare3Der dritte Teil der „Nightmare“-Saga stellte eine Art Wendepunkt der Reihe dar. Regisseur Chuck Russell, der neben Wes Craven für das Drehbuch verantwortlich war, setzte deutlich mehr auf die Kraft und Möglichkeiten seiner Hauptfigur. Alles wurde bunter, verrückter und auch blutiger. Das zuvor lediglich Böse mutierte zum Zotenreißer, die Zahl der Leichen überdeckt locker die der ersten beiden Teile zusammen und auch die Traumwelten nahmen komplett andere Züge an. Kurzum, Freddy Krueger rückte endgültig in den Vordergrund.

Dafür brauchte man nicht einmal mehr die Elm Street. Teenager gibt es schließlich auch in einer psychiatrischen Anstalt (mit Laurence „Matrix“ Fishburne als Pfleger), die Freddy Krueger – wie gewohnt: Robert Englund – hier nachts heimsucht und (noch) um ihren Schlaf bringt. Auch Neuankömmling Kristen (Patricia Arquette) kann bereits auf etliche Begegnungen mit Krueger zurückblicken. Doch so richtig glauben will den Teenagern natürlich niemand. Erst als Nancy (Heather Langenkamp) aus dem ersten Teil die Betreuung übernimmt, haben diese eine Anlaufstelle und fühlen sich verstanden. Die medizinische Leitung verordnet den aufmüpfigen Patienten trotz aller Bedenken Schlafpillen, die sich nun in ihren Träumen dem Bösen stellen müssen.

Im dritten Teil wurde der Figur des Freddy Krueger endlich mehr Raum gewährt. Dies brachte im Wesentlichen eine Ausweitung der Traumsequenzen mit sich, was gleichzeitig eine Vielzahl neuer Umgebungen bedeutete. Erstmals stellten sich die Opfer ihrem Widersacher. Den Ängsten durch Stärke begegnen, eigene Wünsche oder Träume konnten sich so zueigen gemacht werden. Allerdings nützt das niemandem wirklich, ob man nun einfach mehr Kraft hat, als kämpfende Punkerin oder Harry Potter-Verschnitt dem Bösen gegenübertritt. Die Tötungsszenarien wurden deutlich ausgefeilter und abwechslungsreicher gestaltet. Freddy als Puppenspieler oder lebendig gewordenes TV-Programm, dazu hat er stets einen lockeren Spruch auf den Lippen.

Doch auch die Geschichte selbst wurde vorangetrieben, wenn auch nur punktuell, da sich alles dem „neuen“ Freddy unterordnen musste. Erstmals wurde die Vergangenheit von Freddy Krueger angerissen, was auch in den folgenden Filmen immer wieder thematisiert, aber auch nie konsequent zu Ende geführt wurde. Durch das Auftauchen von Heather Langenkamp und John Saxon wurde zudem der Bogen zum Erstling gespannt und der schwache zweite Teil komplett übergangen. Spannung dagegen kommt eher weniger auf. Der Film versteht sich mehr als Entertainment denn als Schocker. Über diese Entwicklung mag man diskutieren können, doch nach dem zweiten Teil brauchte man einfach eine Frischzellenkur. Diese ist mit dem dritten Part gelungen, dem es an Kurzweil auch heute nicht fehlt und der sicherlich neben Teil eins zu den Aushängeschildern der Reihe zählt.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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