Ein Jahr nach Wes Cravens Überraschungserfolg „A Nightmare on Elm Street“ sorgte Regisseur Jack Sholder – der später auch die Fortsetzung von „Wishmaster“ zu verantworten hatte – für den zweiten Streich des langsam aber sicher zur Kultfigur aufsteigenden Freddy Krueger. Bekanntlich gilt der zweite Teil der Reihe als nicht sonderlich gelungen, wofür es gewiss etliche Gründe gibt. Das Potential der Hauptfigur wurde hier weitgehend ignoriert und diese zugunsten einer inhaltlichen Weiterentwicklung in den Hintergrund gerückt.
Mit „A Nightmare on Elm Street 2“ wollte man die Serie in eine andere Richtung lenken, nicht alles auf die Figur des Freddy Krueger projizieren. Genau dies aber wollten die Leute sehen. Hier ist der junge Jesse (Mark Patton) der Leidtragende, der in das berüchtigte Haus in der Elm Street einzieht. Statt wilder Träume verselbständigt sich hier aber das Haus in bester „Poltergeist“-Manier.
Diese Entwicklung zieht sich inmitten alltäglicher Teenager-Probleme. Sholder weicht so oft es geht dem Original aus, warum auch immer. Das spiegelt sich vor allem in der „Beziehung“ von Jesse und Freddy Krueger (Robert Englund) wider, der Jesse quasi als Handlanger des Todes einsetzt. Prinzipiell gar keine so schlechte Idee, die aber einfach viel zu unentschlossen angegangen wird. Denn dem Film mangelt es häufig an Spannung und etliche Längen sind hier eher die Regel denn die Ausnahme.
Nur selten kann „A Nightmare on Elm Street 2“ überzeugen. Die Verwandlung Jesses in Freddy Krueger gehört sicherlich dazu, mit Abstrichen auch die Party-Szene. Wobei gerade diese auch die große Schwäche des Films offenbart. Nämlich nicht genau zu wissen, was man eigentlich will. Dann wird der Mann mit dem gestreiften Pulli eben einfach mal auf eine Meucheltour geschickt, die eher zu Jason Voorhees gepasst hätte. Das ganze Traumthema kommt ohnehin zu kurz und auch den Figuren fehlt ein Sympathieträger. Der maue Ruf des zweiten Teils kommt also nicht von ungefähr.
Wertung: (5 / 10)