Eher untypische Klänge kommen diese Tage vom Haaner Label Redfield Records, bei dem bis vor kurzem eigentlich nur eher ruhigere Emo-/Rock-Bands wie THE SUNCHILD oder ON WHEN READY beheimatet waren. Nicht dass diese dort nicht mehr zu finden wären, doch im Vergleich zum letzten Neuzugang des Labels klingen die beiden oben erwähnten Bands etwas handzahmer und der Labelhorizont wurde in Form der Siegener Hardcore-Band A CASE OF GRENADA deutlich in heftigere Gefilde gelenkt. Unter dem Namen TOWDOWN machten die Musiker bereits einige Jahre vor diesem Album gemeinsam Musik, Anfang des Jahres entschloss man sich jedoch zu neuen Ufern aufzubrechen und fand mit A CASE OF GRENADA einen prägnanteren Namen.
Auffallend ist zunächst beim Hören von „The Evidence“ die druckvolle wie saubere Produktion, die in dieser Form erst einmal nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre und die einen großen Teil dazu beiträgt, dass dieses Debüt so gut einschlägt. Irgendwo zwischen J.R. EWING und REFUSED schmettern sich A CASE OF GRENADA durch die knappe halbe Stunde des Albums und hinterlassen einen durchweg positiven Eindruck, der bei keinem der neun Stücke abfällt. Dabei leistet vor allem Sänger (wobei Schreihals besser passen würde) Florian Schwerstarbeit und gönnt seinen Stimmbändern zu keiner Sekunde eine stimmliche Entlastung. Etlichen Tempowechseln zum Trotz wird hier Gas gegeben, was die Lunge hergibt, lediglich einige wenige und ruhig gesungene Zwischentöne anderer Mitglieder sorgen für die ein oder andere nette Abwechslung.
Die Songs wirken dabei perfekt aufeinander abgestimmt und ungeheuer intensiv, was auch wieder durchaus an der überzeugenden Produktion sowie der Stimmgewalt von Frontmann Florian liegt. Die Spielzeit von etwa 30 Minuten wirkt da auf den ersten Blick vielleicht ein wenig knapp bemessen, doch erscheint diese Länge optimal, da sich die Songs strukturell doch sehr ähneln und so allzu großen Abnutzungserscheinungen vorgebeugt wird. Ein ohne Frage gelungenes Debüt.
Wertung: 
(7 / 10)