In der Welt herum gekommen sind die Siegener von A CASE OF GRENADA im Rahmen ihrer ersten Veröffentlichung „The Evidence“ zweifelsfrei und nicht nur die Insel jenseits des Ärmelkanals stand dabei wenigstens einmal auf Ihrer Reiseroute. Angesichts der zweiten Veröffentlichung „Hell Actually is All Around“ wird es für den Fünfer sicherlich bald wieder auf große Reisen durch die Republik und ganz Europa gehen, denn nachdem man bereits mit „The Evidence“ mehr als eine Duftnote innerhalb der häufig doch recht einfallslosen Hardcore-Szene setzen konnte, wird es mit dem abwechslungsreicheren Nachfolger ganz bestimmt weiterhin bergauf gehen.
Mit dem sphärigen Instrumentalstück „Dawn A.M.“ beginnt die aufregende Reise durch „Hell Actually is All Around“, dass mit jeder Sekunde die Spannungsschraube – ähnlich wie in einem guten Thriller – anzieht und zudem nicht das einzige Instrumentalstück des Albums ist. Was folgt ist der Bandtypische Mix aus harten Gitarren, zwischenzeitlichen Verschnaufpausen und vor allem dem kreischenden Gesang von Sänger Florian, der hier aber häufiger als beim Erstling Unterstützung in gesanglicher Form von seinen Kollegen bekommt. Durch dreizehn Stücke und etwa eine Dreiviertelstunde prügelt sich die Band hier quer durch alle Gefühlsregungen, leicht verdauliche Kost hört sich sicherlich anders an.
Doch macht genau dies auch wiederum A CASE OF GRENADA aus, die häufig nicht den einfachen, sondern den schwierigeren Weg gehen und sich vor allem nicht offensichtlich in irgendwelche Schubladen des Hardcore, Emo, Punk-Rock oder sonst was pressen lassen wollen. „Hell Actually is All Around“ ist vielschichtig wie abwechslungsreich, spannend wie laut und definitiv noch einmal eine Steigerung gegenüber dem schon guten Banddebüt.
Wertung: (7,5 / 10)