30 Days of Night: Dark Days (USA 2010)

30-days-of-night-dark-days„You wanted revenge. And the only way to get that… is with force.“ – Prediger der Gewalt: Dane

Die von Sam Raimis Produktionsfirma Ghost House auf den Weg gebrachte Comic-Verfilmung „30 Days of Night“ sorgte 2007 für frischen Wind im Vampir-Genre. Darin fiel eine aus dem Nichts erscheinende Gruppe monströser Blutsauger während der jährlichen einmonatigen Dunkelphase über die verschneite Kleinstadt Barrow in Alaska her. Die Rettung der wenigen Überlebenden garantierte die vorsätzliche Verwandlung von Sheriff Eben, der den Anführer der Untoten vernichtete und selbst im Licht der aufgehenden Sonne verging. Zurück blieb Gattin Stella, die im soliden Sequel „Dark Days“ auf Rache sinnt.

Über Monate hat sie, nun verkörpert von Kiele Sanchez („A Perfect Getaway“), erfolglos versucht die Öffentlichkeit vom Wahrheitsgehalt ihrer unglaublichen Geschichte zu überzeugen. Selbst als sie bei einem ihrer Vorträge verschiedene im Publikum verborgene Scharfzähne mittels UV-Strahlern röstet, bleibt das große Erwachen aus. FBI-Agent Norris (Troy Ruptash) versucht ihren Auftritt als PR-Gag abzutun und setzt sie gar unter Druck. Denn obwohl er ein Mensch ist, untersteht er Vampirfürstin Lilith (Mia Kirshner, „The Crow – City of Angels“), die in Anlehnung an Blutgräfin Báthory im Lebenssaft ihrer Opfer badet.

Sie koordiniert die Aktivitäten der Blutsauger von Los Angeles aus und trägt somit auch die Verantwortung für das Massaker in Barrow. Mit Hilfe der plötzlich in ihrem Motelzimmer auftauchenden Vampirjäger Paul (Rhys Coiro, „The Unborn“), Todd (Harold Perrineau, „Lost“) und Amber (Diora Baird, „Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“) nimmt Stella den Kampf auf. Unterstützt werden sie von Dane (Ben Cotton, „Slither“), einem abtrünnigen Artgenossen Liliths, der für sie wichtige Informationen und vor allem Waffen liefert. Aber die Zeit drängt, steht doch der nächste Beutezug der Vampire nach Alaska unmittelbar bevor.

Obwohl Steve Niles, einer der Urheber der Comicvorlage, am Drehbuch mitschrieb, ist „Dark Days“ kaum mehr als routiniertes Videothekenfutter. Mit Ur-Stella Melissa George und einem stärkeren Augenmerk auf visuelle Reize hätte die von Ben Ketai (arbeitete auch an den (Mini-)Serienablegern „Blood Trails“ und „Dust to Dust“ mit) co-verfasste und inszenierte Fortsetzung sicher mehr hergegeben. Gewaltreich und blutig, darüber aber nur selten spannend, ergeht sich Ketai in wüste Baller-Action und klaut sich das vampirische Milieu aus „Blade“ und „Vampires“ zusammen. Durch die Verlagerung des Settings in die Großstadt geht zudem die Ausweglosigkeit und damit ein beträchtlicher Teil der Atmosphäre verloren. Das mysteriöse schwarze Herz des Vorgängers wird so (erwartungsgemäß) der Belanglosigkeit preisgegeben.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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