29.04.2017 – North Alone – Wuppertal, Wirtschaftswunder

Der Rahmen intim, die Show großartig. So lässt sich auch der Auftritt von NORTH ALONE im Wuppertaler Wirtschaftswunder zusammenfassen. Der Singer/Songwriter aus Osnabrück präsentierte auf kleiner Bühne Akustik-Folk mit Punk-Attitüde, wobei er einmal mehr vom bejubelten Geiger So-Kumneth Sim unterstützt wurde. Gemeinsam führten die beiden durch zwei von einer Pause unterbrochene Set-Blöcke, in denen Frontmann Manuel einmal mehr große Entertainer-Qualitäten bewies.

Die rund 40 an Kneipentischen sitzenden Zuschauer ließ er über routiniert vorgetragene Kurzerläuterungen seiner Songs an deren Hintergrund teilhaben. Spontane Anmerkungen zur Raumtemperatur oder anderen Beiläufigkeiten mehrten die Kurzweil zusätzlich. Im Vordergrund standen aber natürlich die mit reifer Stimme vorgebrachten Stücke, die, mal ruhiger, mal schneller, in ihren Bann zogen und eine treffliche Wohlfühl-Atmosphäre schufen.

Gespielt wurden Perlen wie „The Last Inch“, „Greetings From Someone Else“, „The Romantic Sense of Rock’n‘Roll“, „Scatter My Ashes Into the Sea“ oder „The Road Most Traveled“. Dem viel zu früh verstorbenen NO USE FOR A NAME-Frontmann Tony Sly wurde u. a. durch das Cover von „International You Day“ Ehre erwiesen, daneben adaptierten NORTH ALONE Tracks von THE GASLIGHT ANTHEM („Great Expectations“) und TIGERYOUTH („Vor Berlin“).

Der Auftritt, da gab es keine zwei Meinungen, war famos. Mit großem Sympathiewert und Texten, die sich mit Ironie melancholischen Gefühlslagen widmen, hinterließen NORTH ALONE rundum glückliche Gesichter. Ob mit Band oder ohne, die deutsche Antwort auf Chuck Ragan, Dave Hause & Co. bleibt ein absoluter Geheimtipp – und bürgt für famose Unterhaltung weit abseits des Mainstream.

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