29.04.2014 – Alkaline Trio / Bayside / Apologies, I Have None – Köln Bürgerhaus Stollwerck

alkaline-trio-bayside-tour-2014Es gibt Tour-Pakete, denen man nur schwer widerstehen kann. Die Paarung von ALKALINE TRIO und BAYSIDE ist ein gutes Beispiel für Konzerte, bei denen man sich fühlen darf wie unter Freunden. Man kennt sich (im übertragenden Sinne), man singt und lacht zusammen, trinkt gemeinsam Bier und hat einfach eine gute Zeit. Neben dem anvisierten Publikum gilt das auf dieser Europavisite auch für die Programmerweiterung APOLOGIES, I HAVE NONE. Die Londoner betonten wiederholt ihre Ehrfurcht bezüglich der beiden Hauptbands, was sie jedoch nicht davon abhielt, auch in eigener Sache ausreichend Werbung zu machen.

Denn der beste Sound des Abends war den eröffnenden Briten vergönnt, die aufgrund der krakeligen Stimme ihres Sängers zu Beginn jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftig wirkten. Aber die Jungs steigerten sich über die halbe Stunde ihres Auftritts, boten instrumental vielschichtigen Indie-Rock und fanden mit Songs wie „Concrete Thief“ oder „Sat in Vicky Park“ den verdienten Anklang. Ein gelungener Auftakt. Die folgenden BAYSIDE machen sich in unseren Breiten noch immer recht rar, was angesichts ihres internationalen Status durchaus überrascht. Doch auch wenn das Publikum abseits des gebührenden Applauses recht verhalten blieb, fühlte sich der Vierer aus New York offenkundig spürbar willkommen.

Klanglich rückten die Indie-Rocker in die Schrabbel-Ecke, was die auf Platte oft klaren Strukturen sympathisch entglättete. Das über rund 45 Minuten erstreckte Set bot einen schicken Überblick über die Discographie, selbst wenn „Sirens and Condolences“ und „Shudder“ komplett ausgespart blieben. Mit „The Big Cheese“, „Already Gone“, „Duality“, „Montauk“ oder (natürlich) „Devotion and Desire“ – obendrein coverten sie den WEEZER-Klassiker „My Name is Jonas“ – blieben gemessen an der überschaubaren Präsenzzeit aber wenig Wünsche offen. Zwar blieb die Akustik auch bei ALKALINE TRIO durchwachsen, durch reichhaltige stimmliche Publikumsmitwirkung und entspannter Musiker auf der Bühne wurde es aber ein amtliches Spektakel.

Das gut gefüllte Bürgerhaus Stollwerck empfing Matt Skiba und Kollegen mit großem Jubel. Über eine konstante Atmosphäre brauchte man sich über die kommenden rund 70 Minuten also keine Sorgen machen. Das Trio aus Illinois lieferte wie bestellt und legte mit „This Could Be Love“, „Hell Yes“ und „She Lied to the FBI“ zügig los. Zu meckern gab es am Set wenig, dafür war die Hitdichte (u.a. „“Cringe“, „I Wanna Be a Warhol“, „Time to Waste“, „Stupid Kid“ und abschließend „Private Eye“ sowie „Radio“) schlicht zu groß. Ein Abend für die Ewigkeit wurde es (erwartungsgemäß) nicht. Aber das musste es auch nicht, denn gut aufgelegte Bands sorgten für quasi-familiäres Feeling und entließen die Fans nach allesamt sehenswerten Darbietungen mit einem wohligen Lächeln in die laue Nacht.

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