28.06.2003 – Rheinkultur u.a. mit Boysetsfire / Kettcar / The Turbo A.C.’s – Bonn Rheinauen

rheinkultur-logoDeutschlands großes „Umsonst und Draußen“-Festival in den Bonner Rheinauen lud mal wieder eine große Anzahl Musikfreunde & Alkoholbegeisterter ein, um gemeinsam einen schönen Tag zu haben. Das morgendliche Wetter ließ noch auf den üblichen Regenschauer gegen Nachmittag schließen, doch wider Erwarten blieb es den ganzen Tag über trocken und es wurde sogar richtig heiß und sonnig, kleine Bräune inklusive. Die Hinfahrt wurde recht zügig hinter uns gebracht und bereits so gegen eins waren wir auf dem Festivalgelände, das ähnlich bzw. gleich aufgezogen wurde wie die Jahre zuvor.

Anlaufstelle ist für uns bekannterweise die Rote Bühne und dort ließen wir uns erst einmal nieder, begutachteten die aufspielenden FASTPLANT, die beim Kasel Dutzende Knebel-Verträge unterschreiben mussten, um hier heute aufzuspielen und die ersten Biere wurden vertilgt. In der Zwischenzeit traf man schon eine recht stattliche Anzahl von Leuten und irgendwie scheint es gar nicht so verkehrt zu sein, mal alktechnisch ein wenig den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, denn eine gute Unterhaltung mit Leuten, die man nicht täglich sieht ist doch angenehmer als den halben Nachmittag betrunken auf dem Rasen zu verpennen. So geschehen im letzten Jahr, in dem ich mich nicht zwingend mit Ruhm beklettert habe. Als nächstes standen die TURBO A.C.’s auf der Bühne und legten ein verdammt tightes Set hin. Schon ein paar Mal gesehen, doch heute gefielen sie mir irgendwie besonders gut. Konnte was und auch vorne tat sich einiges.

ATREYU folgten dann und ersetzten die abgesprungenen SMOKE BLOW. ATREYU heißt Poser-Hardcore-Metal-Gewitter der Spitzenklasse und die Leute vorn hatten bereits ihren Spaß. Auf der Bühne war massig Bewegung auszumachen und die neongrün leuchtende Gitarre eines der Herren stach sofort ins Auge. Ganz verträglicher Auftritt. Dann aber erst mal ab zur blauen Bühne, denn dort gab es KETTCAR zu begutachten. Diese legten vor einer immensen Menschenmenge mit „Ausgetrunken“ den richtigen Song vor und hatten das Publikum schnell im Griff. Vorne Arme hoch und mitsingen. War ein guter Auftritt. UNION YOUTH, CRAVING und MUSTASCH hab ich dann auf der roten Bühne wieder verpasst, aber die ein oder andere Runde ums Gelände musste mal gedreht werden, bei der auffiel, wie viele Leute doch heute den Weg in die Rheinauen angetreten hatten. Selten so voll erlebt und die geschätzten 170.000 Besucher werden es wohl sicherlich gewesen sein.

Dann stand irgendwann DANKO JONES auf der Bühne und lederte ganz gut nach vorn gehend los. Ist nicht so ganz mein Fall der gute DANKO, aber auch hier und heute war das schon ’ne ganz akzeptable Sache. Bei BOYSETSFIRE wurde es dann nochmal richtig voll, doch der Auftritt, auf den ich mich am meisten freute, enttäuschte maßlos. Dies lag weniger an der spielfreudigen Band, sondern vielmehr am völlig desaströsen Tontechniker, der es schaffte, einem jeden die Freude auf die Band zu zerstören. Gesang war kräftig, die Instrumente dafür so gut wie gar nicht zu hören. Alles wirkte total leise und ich frag mich, warum der Sound bei allen anderen Bands davor so gut war. Totale Enttäuschung, da konnten auch Songs wie „Rookie“, „Release the Dogs“ oder „After the Eulogy“ nichts mehr retten. Gaben wir uns zwar noch bis zum Schluß, während die Hälfte unserer Mannschaft den Dienst quittierte und schon einmal die Heimreise antrat, doch verpasst hätte man nicht viel. Wir verabschiedeten uns ebenfalls im Anschluss, legten eine kräftige Strecke zu Fuß hinter uns, denn das Wegkommen vom Gelände ist meist ’ne Katastrophe. Irgendwo dann ein Taxi geschnappt und für ’nen fairen Preis ganz dekadent zu viert nach Düsseldorf kutschieren lassen. Schöner Tag, nächstes Jahr wieder, keine Frage.

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