25.06.2018 – Touché Amoré / Basement / Up North – Düsseldorf, Zakk

Musik muss Spaß bereiten. Denen, die sie schaffen und denen, die sie erleben. Bei Konzerten lässt sich dies wechselhafte Verhältnis einerseits an den Reaktionen des Publikums und andererseits an der Körpersprache der auftretenden Künstler bewerten. Gemessen an diesem Standard war der Auftritt von TOUCHÈ AMORÈ und BASEMENT im Düsseldorfer Zakk ein voller Erfolg. Das Publikum quittierte die intensiven Auftritte mit textsicheren Chören und einer Bewegungsfreude, die immer wieder Körper von der Bühne regnen ließ. Dazu passte die Mimik von TOUCHÈ AMORÈ-Frontmann Jeremy Bolm, dem man das Grinsen zwischenzeitlich aus dem Gesicht hätte meißeln müssen.

Er steht für ein sympathisches künstlerisches Selbstverständnis, bei dem nicht allein das Publikum für mitreißende Shows Dank zu spenden hat, sondern auch die aufspielenden Bands für die ihnen entgegenschlagende Begeisterung. Die hielt sich beim von UP NORTH gestalteten Auftakt um kurz vor acht Uhr noch ein wenig in Grenzen. Der Hardcore der Kölner, mal modern, mal mit Post-Vorsatz versehen, gefällt fraglos und wurde auch mit artigem Applaus und finalem Pogo-Pit bedacht. Die Bühnenpräsenz wirkte hingegen ein wenig statisch und hätte durch gesteigerten Körpereinsatz – so wie im Video zum kurz vor Schluss gespielten Track „Straight On“ offenbart – sicher noch größeren Publikumsanklang forciert.

Gelungen war die rund 25-minütige Darbietung trotzdem. Zumal hinter ihr die Gewissheit stand, dass es im Anschluss mächtig wurde. Das bewahrheitete sich, als die Briten von BASEMENT gegen 20 vor neun die Bühne betraten und über eine muntere Dreiviertelstunde Post-Hardcore mit Grunge und Alternative-Rock mixten. Der Pulk im ausverkauften Zakk war bereits nach den ersten beiden Stücken, „Whole“ und „Fading“, vollends aus dem Häuschen. Das im unaufgeregt leidenschaftlichen Auftreten an Combos wie TITLE FIGHT erinnernde Quintett reihte auch in der Folge packende Songs aneinander (darunter „Spoiled“, „Covet“ und „Promise Everything“) und hinterließ selbst bei unkundigen Zuschauern strahlende Gesichter. Ein grandioser Auftritt!

Nicht weniger großartig gaben sich auch TOUCHÈ AMORÈ, die, wie Bolm wiederholt bekundete, einige Songs spielten, die live seit geraumer nicht mehr zum Zuge kamen – zu diesen zählten die beiden Beiträge der Split mit LA DISPUTE, „Adieux“, „Anyone / Anything“ oder „Hideaways“. Das heftig umjubelte Post-Hardcore-Flaggschiff aus Los Angeles machte damit früh klar, dass vor allem eingefleischte Fans auf ihre Kosten kommen würden. Doch nicht nur die, wie (bewährte) Hits des Kalibers „~“, „Just Exist“, „Flowers and You“, „Pathfinder“, „Rapture“, die jüngst veröffentlichte Single „Green“, „Displacement“ oder das zum Abschluss geschmetterte „Honest Sleep“ belegen. Nach rund einer Stunde und gefühlt 30 Stücken hatte der inspirierte Krachmarathon ein Ende. So sieht konstanter Spaß für Publikum und Musiker aus!

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