22.08.2014 – December Youth / Miles&Feet / Never Grown Up – Düsseldorf The Tube

december-youth-miles-and-feet-2014Das Konzertangebot in Düsseldorf kann zwar noch immer nicht mit dem des Stadtrivalen Köln mithalten, an reizvoll lärmendem Kontrastprogramm mangelt es der Landeshauptstadt aber längst nicht mehr. Eine beständig empfehlenswerte Adresse ist das Tube in der Altstadt, das junge wie alteingesessene Bands auf die Bühne bringt und auf überschaubarem Raum für musikalische Unterhaltung von Format bürgt. Das verdeutlichte auch das reizvolle Paket aus DECEMBER YOUTH, MILES&FEET und NEVER GROWN UP, das die Qualität des heimischen DIY-Sektors eindrucksvoll hervorhob.

Die Letztgenannten eröffneten den lauten Reigen mit einem Cover des BEASTIE BOYS-Klassikers „Fight for Your Right“. Es folgten eigene Kompositionen (darunter die bereits durch eigens erstellte Videos verbreiteten „Lonewolf“ und „We Are Still Kids“), die den sympathisch ungestümen Modern-Hardcore der Jungs aus verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens zum gefällig krachschlagenden Erlebnis machte. Die rund 30 Zuschauer ließen sich gern mitreißen, der eigene Anhang sorgte mit dem wiederholt von der Bühne stürmenden Frontmann für reichlich Bewegung im Pulk. Eine Band, die man sich merken sollte.

Der (zu erwartende) Höhepunkt des Abends folgte mit MILES&FEET aus Leipzig, deren Post-Hardcore bereits auf der Debüt-EP „Words.Lies.Love“ derart vielversprechend präsentiert wird, dass die flächendeckende Bekanntheit der Ostdeutschen nur eine Frage der Zeit sein sollte. Mal stürmisch, mal sphärisch überzeugte die Band auch live restlos, spielte neben dem Titeltrack unter anderem „Ampersand“ und „Saddest Days“ und animierte insbesondere Vertreter der anderen Combos zu stimmlicher Unterstützung. Der DIY feiert sich selbst – und das bei solch großer Klasse völlig zu recht.

Dass die Post-Hardcore-Lokalmatadore von DECEMBER YOUTH den Headliner stellen würden, war angesichts des Heimvorteils absehbar. Tatsächlich wurde es nach hinten raus voller im Club. Stimmlich wirkte der Auftritt, in dessen Zuge etwa „A Backward Glance“ und „A Promise“ zum Besten gegeben wurden, bisweilen etwas belegt. Einsatz und Performance waren aber beständig packend. Nicht selten wird nach der Unterstützung der kleinen, der unentdeckten Bands geschrien. Dass sie es wert sind, bewiesen diese drei Vertreter mit Bravour. Der Appell kann für künftige Auftritte also nur wiederholt werden: Hingehen und abgehen!

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