22.07.2007 – Samiam / The Guns – Düsseldorf Zakk

samiam-tour-2007Nachdem SAMIAM erst Ende vergangenen Jahres bei uns aufschlugen, darf sich der geneigte Fan nun abermals an den musikalischen Genüssen dieser Ausnahmeband erfreuen. Auch wenn das letzte Album den großen Erwartungen nicht ganz gerecht wurde, so sind SAMIAM live immer noch eine Bank, mit zahlreichen All-Time-Hits im Gepäck. Diese wollten sich am heutigen Abend in Düsseldorf wohl so ca. 500 Leute nicht entgehen lassen. Die Halle des Zakk war annehmbar gefüllt, wenn auch lange nicht ausverkauft.

Die Vorband des Abends – THE GUNS aus England – verpassten wir größtenteils zugunsten des Biergartens. Der Krach, der nach draußen schallte, ließ allerdings auch soundtechnisch nichts Großes erwarten. Die letzten Songs bekamen wir dann aber noch richtig mit, doch der breiige wie viel zu laute Sound tat gehörig in den Ohren weh. Vom Gesang war fast gar nichts zu hören. Der energetischen Ausdrucksweise der Band tat dies jedoch keinen Abbruch.

Dass SAMIAM an das großartige Konzert im Berlin Kato vor einigen Monaten nicht anknüpfen konnten, stand von Anfang an fest. Die Angst vor allzu schlechtem Sound sollte sich allerdings zumindest bei ihnen nicht bewahrheiten. Die Band wirkte gut aufgelegt und ausgeruht, immerhin startet die Tour gerade erst. Vor allem der Stimme von Sänger Jason war dies in positiver Hinsicht anzumerken. Optisch glänzte Gitarrist Sean Kennerly mit Burt Reynolds 70er-Gedächtnis-Bart. Ein Auftritt in jedem Porno wäre ihm damit gesichert gewesen. Das Publikum hatten SAMIAM schnell auf ihrer Seite, „Sunshine“ als obligatorischer Anheizer funktioniert einfach prächtig. Vorne bildete sich eine tanzende wie pogende Menschentraube, Finger schnellten in die Höhe und es wurde ordentlich mitgesungen.

In der Anfangsphase gab es gar noch „She Found You“ und „Full On“. Das aktuelle Werk „Whatever’s Got You Down“ wurde zwischendurch auch immer wieder mal berücksichtigt („Storm Clouds“, „When We’re Together“) und kann live einfach mehr überzeugen als auf Konserve. Den ein oder anderen kleinen Hänger hat es aber im Mittelteil doch gegeben, wenngleich Hits wie „Bad Day“, „As We’re Told“, „Super Brava“, „Mexico“ oder „Capsize“ dieses klitzekleine Manko immer schnell ausbügelte. Nach etwa 75 Minuten, verhältnismäßig wenig Anekdoten, dafür viel guter Laune verabschiedeten sich SAMIAM erstmalig. „Mud Hill“ und „Factory“ bildeten den Zugabenblock Nummer 1, doch das Publikum wollte noch immer mehr. Tatsächlich kamen sie auch ein zweites Mal hervor, dann war jedoch nach insgesamt 90 glücklich stimmenden Minuten Schluss.

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