16.08.2002 – The Get up Kids / Hot Water Music / Pale / Strike Anywhere – Köln, Live Music Hall

War das ein heißer Tag! Nach der Arbeit direkt den Wagen geholt, kurz das Shirt gewechselt, in Haan den Rest der Bande eingesammelt und ab nach Köln. Denn dort spielten im Rahmen der Popkomm eine Menge großartiger Bands. Das Ausverkauft-Schild unterstrich die Qualität des Programmes treffend. Die Live Music Hall durfte man bereits häufig voll erleben, doch diesmal war es fast zu voll. Drinnen drängte sich der Pulk dicht an dicht und im Außenbereich war es auch nicht anders.

Die ersten beiden Bands, GOOD CLEAN FUN und TRIAL BY FIRE, verpassten wir leider, da das ganze doch recht früh anfing. Zumindest TRIAL BY FIRE wären schon schick gewesen. So sollte AS FRIENDS RUST die erste Band an diesem Tage für uns sein. Die Betrachtung spielte sich fast ausnahmslos von ganz hinten ab, doch das reichte auch schon. Mit neuem Sänger am Start wurden hauptsächlich Songs des Albums „Won“ und der letzten EP gespielt. Durchaus gefällig, ohne als Überflieger durchzugehen. Der neue Sänger versucht schon arg wie sein Vorgänger Damien zu klingen, machte seine Sache ungeachtet der schwierigen Ausgangsposition aber ganz ordentlich.

Nach jeder Band ging es für uns nach drauß. Frische Luft schnappen. Angesichts des stickigen Raumklimas beinahe lebensnotwendig. STRIKE ANYWHERE sollten als nächstes die Bühne betreten und wie es nicht anders zu erwarten war, rockten die fünf ordentlich das Haus. Live konnten die Hardcore-Punks bislang immer begeistern. Auf der Bühne war ordentlich Bewegung und alle Hits ihres Über-Albums „Change is a Sound“ wurden gespielt. Die Menge feierte die Band mehr als anständig ab und vorne wurden diverse Crowdsurfer gesichtet. Sehr energiegeladener Auftritt einer überragenden Band.

Es folgten die Indie-Rocker PALE, die musikalisch die bisher ruhigste Band des Abends stellen sollten. Ihr neues Album gefällt recht gut und es wurden auch einige Lieder von diesem gespielt. Zwischendurch gab es zwar mal eine ruhigere Phase, doch zum Abschluss gaben die Jungs wieder ein wenig mehr Gas und insgesamt kann man von einem durchaus gelungenen Auftritt mit einer guten Mischung aus alten und neuen Songs sprechen. Als vorletzte Band betraten HOT WATER MUSIC die Bühne und konnten wie die meisten Teilnehmer vor ihnen überzeugen. Die Gainesville-Recken boten eine gute Mischung aus ihrem bisherigen Schaffen mit einigen Songs aus dem kommenden Album. Hat mir sehr gut gefallen und auch die Menge wußte dies zu würdigen.

THE GET UP KIDS wollten wohl nicht mehr an diesem Abend spielen, wie man munkelte. Doch irgendwie mussten sie dann doch und ließen die Menge erst einmal satte 50 Minuten warten. Los ging es dann um Punkt Mitternacht mit neuem Material, dass insgesamt nicht so nach vorne geht. Das nährte die Befürchtung einer Übervorteilung der aktuellen Scheibe. Doch es folgten die Knaller „Holiday“ und „Action, Action“, so dass schnell alles in bester Ordnung war. Ihr Auftritt ging voll in Ordnung, selbst wenn man die Emo-Truppe in der Vergangenheit schon packender erleben durfte. Es war ein netter Abend mit einer Menge toller Bands, ganz genießen konnte man das Spektakel aufgrund der bisweilen unangenehmen Saalfülle aber nicht. Allerdings war das bei dem Line-Up auch nicht anders zu erwarten.

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