16.03.2004 – Snuff / Schwarz auf Weiss – Köln, Underground

Die Entscheidung, den Weg nach Köln anzutreten, kam spontan und war auch nicht unbedingt mit überschwänglicher Vorfreude unterlegt. Doch SNUFF im Kölner Underground ist eine Veranstaltung von Format. Der große Menschenauflauf auf der anderen Rheinseite ließ Böses erahnen, doch war der Großteil der Anwesenden auf dem Weg zu MONSTER MAGNET in der Live Music Hall. Ordentlich gefüllt war es aber auch im Underground und so etwa 200 Zuschauer werden es am Ende gewesen sein.

Gegen Viertel vor neun standen dann aber erst einmal die Bremer Stadtmusikanten von SCHWARZ AUF WEISS auf der Bühne. Diese legten in den folgenden knappen vierzig Minuten ein durchwachsenes Set hin, was aber weniger an der bewegungsfreudigen und sympathischen Darbietung der sieben Nordlichter lag, sondern mehr an einigen eher belanglosen Stücken im Programm. Dazwischen hatte man aber gottlob auch immer wieder einige schicke wie flotte Ska-Punk Stücke parat, wobei SCHWARZ AUF WEISS ihrer Musik mit der eingebrachten Orgel eine eigene Note verliehen. Auch optisch bot die Band einiges, denn alle Herrschaften zwängten sich in hässliche und auf Batik getrimmte Blaumänner. Vorn wurde gar ein wenig getanzt und auch zwei Zugaben durfte man geben.

Danach ließen sich SNUFF ein wenig Zeit, begannen mit „7 Days“ aber ordentlich. Im Folgenden spielte man sich locker, routiniert, aber manchmal auch etwas gelangweilt wirkend durch ein ordentliches Set, bei dem jedoch hin und wieder einfach der Bläsereinsatz fehlte. Dennoch wurden alle Hits (u. a. „Nick Northern“, „Marbles“, „Pixies“) gespielt und vorne ging es beizeiten wirklich mehr als anständig ab. Für Kurzweil sorgte dann ein dezent alkoholisierter Mensch um die vierzig, der alle paar Minuten die Bühne stürmte, um Hände zu schütteln, zu tanzen oder einfach munter mitzusingen. So richtig in den Griff bekam ihn auch der hoffnungslos überforderte Roadie an der Seite nicht.

Zugaben gab es neben einigen kleinen Anekdoten zwischen den Songs natürlich auch noch, dann war aber auch wie immer im Underground pünktlich Schluss. Punkt zwölf war man auch wieder zu Hause und irgendwie war es ein unspektakulärer, aber durchaus verträglicher Abend.

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