
Wer es mit Zombie-Filmen hält, muss ein dickes Fell haben. Denn in der undurchsichtigen Masse an Werken über lebende Tote bedient nur ein Bruchteil höhere Qualitätsstandards. Das Gros erweist sich als billiger Mumpitz auf den viel zu großen Spuren von George A. Romero & Co. Natürlich finden sich auch Beispiele darunter, die zumindest launigen Zeitvertreib bieten. Der kanadische Beitrag „13 Eerie“ darf durchaus dazugezählt werden. Wenn auch mit Abstrichen.
Die Story des von Lowell Dean („Wolfcop“) als Regisseur verantworteten B-Streifens ist simpel: Sechs Forensik-Studierende – darunter Katharine Isabelle („Ginger Snaps“) und Brendan Fletcher („Rampage“) – begeben sich auf eine abgelegene Insel. Dort hat Professor Tomkins (Michael Shanks, „Stargate SG-1“) für ein Lehrprojekt Leichen platziert, um eine möglichst originalgetreue Spurensuche zu ermöglichen. Allerdings wurde auf dem Eiland früher ein Gefängnis unterhalten, in dem Experimente an zum Tode verurteilten Sträflingen vorgenommen wurden. Der unscheinbare Titel resultiert denn auch aus dem Namen der ehemaligen Haftanstalt.
Dass ein paar der Probanden als Zombies ihr Unwesen treiben, wirft durchaus Fragen auf. Nur sollte man sich die bei einem Film dieser Kategorie besser nicht stellen. Dazu passt, dass die Figuren flach und die Dialoge dürftig bleiben. Hinzu kommen Klischees, die das drohende Unheil verstärken. So sorgt Larry (Nick Moran, „Bube, Dame, König, grAS“), der kiffende Gehilfe des Professors, durch Unvorsicht dafür, dass der Funkkontakt nur unzureichend funktioniert. Nach rund einer halben Stunde dürfen dann die ersten schemenhaften Gestalten durch die Büsche schleichen. Die Musik versucht dazu, auf Spannung zu pochen. Weitgehend vergeblich.
Ungeachtet des mäßigen Auftaktdrittels sollte „13 Eerie“ aber nicht gänzlich abgeschrieben werden. Denn mit dem Start des Überlebenskampfs gewinnt die Geschichte an Fahrt – und bietet sogar vereinzelt brauchbare Spannungsspitzen. Als Salz in der Suppe entpuppen sich jedoch die handgemachten Effekte, bei denen es mitunter zünftig splattert. Verschärft wird die Suche nach einem Ausweg durch die Agilität der Untoten, die den potenziellen Opfern durch rennen, klettern und springen das (Über-)Leben schwer machen. Der obligatorische Kopfschuss genügt aber auch hier, um die lästigen Wiedergänger unschädlich zu machen.
Obendrauf gibt es Anspielungen in Richtung Romeros „Dawn of the Dead“, Fulcis „Zombie 2“ oder Raimis „Evil Dead“. Das genügt in Summe für wenig erhellenden, immerhin aber einigermaßen flott auserzählten Horror von der B-Stange. Die bekannten Gesichter mühen sich redlich, in Erinnerung bleiben aber vorrangig die kernigen Gewalteinlagen. Und dass der Abspann bereits nach knapp 80 Minuten eingeläutet wird, geht sicher auch nicht zu Schaden des Zielpublikums. Allerdings wird das mit einem offenen Finale entlassen, dass den weitgehend ernsten Vorlauf ironisch verzerrt. Ob diese Schlussnote nun als gelungen erachtet wird, bleibt der Sicht des/der Betrachtenden überlassen. Ganz so dick muss das Fell hier aber immerhin nicht sein.
Wertung: (4,5 / 10)