Große Gefühle und kleine Gesten. So lässt sich das Schaffen von 13 CROWES durchaus treffend umschreiben. Auf ihrem 2017er Albumdebüt „Young Poets“ führen die Schotten Folk und Punk zu einem wenig treibenden, dafür aber wunderbar melancholischen Cocktail zusammen, der heuer Erinnerungen an THE GASLIGHT ANTHEM weckt.
Das eröffnende Titeltstück gibt die Richtung einnehmend vor. Ohne Hast, mit feinem Gespür für die Auslotung melodischer Höhepunkte, entfaltet die Platte ihre verdiente Wirkung. Dabei steht das zurückhaltende, von zart gehauchten Vocals geprägte „Waterfoot Road“ in wohligem Kontrast zu dynamischeren, von wunderbaren Refrains überschatteten Beiträgen wie „Golden“, „Hope I’m in Heaven“ oder „Nobody Knows“.
Auf diese Weise entfaltet „Young Poets“ eine für sich einnehmende Sogwirkung, deren emotionales Ausprägungsspektrum trotz vornehmlicher Fokussierung auf die schwermütigen Aspekte des Seins angenehm breitfächrig erscheint. Dazu tragen auch die Geige in „It’s Alright Ma“ und das Klavier in „Indiana“ bei. Oder die an Bruce Springsteen erinnernde Stimmerhebung in „Seventeen“. In Summe einfach ein klasse Album!
Wertung: (7,5 / 10)