13.03.2003 – Supersuckers / Weak – Dortmund, FZW

Wow, lang ist’s her, als ich zuletzt den Altersdurchschnitt bei einem Konzert gesenkt habe! Aber bei der Betrachtung des Publikums, das am gestrigen Donnerstagabend seinen Weg ins überschaubare Dortmunder FZW gefunden hatte, wurden schon dezente Erinnerungen an Robert Rodriguez ‚Titty Twister‘ wachgerufen. Viele enge Jeans, noch mehr Monster-Koteletten und ein paar Lederkutten bildeten somit den optimalen Rahmen für eines der seltenen Konzerte der Country-Punk ´n Roller SUPERSUCKERS in Deutschen Landen.

Zuvor jedoch sollte die französische Kapelle WEAK die Stimmung anheizen. Teilweise gelang dies auch, nur hatte das Volk in Front der Bühne offenbar überhaupt keinen Bock, Bewegung bzw. Interesse am gebotenen musikalischen Ablauf zu suggerieren. WEAK verstanden ihr Handwerk trotz alledem ziemlich ordentlich, präsentierten wüsten Punk ´n Roll in bester ELECTRIC FRANKENSTEIN-Tradition und huldigten anbei auch kräftig Bands wie AC/DC oder den beinahe klassischen Briten um Lemmy Kilminster, deren „Ace of Spades“ letzten Endes auch in Form eines Tribut-Covers Verwendung fand. WEAKS Auftritt war alles in allem gelungen, nicht durchweg überzeugend und mit etwas Leerlauf, aber in kräftig druckvollen Sound gekleidet.

Richtig was auf die Ohren gab es dann, als die SUPERSUCKERS gegen Viertel nach zehn die Stage enterten und sich kräftig abfeiern ließen, wobei Frontmann Eddie Spaghetti selbstverständlich mit obligatorischem Cowboyhut und nachtschwarzer Sonnenbrille versehen war. Nach gemütlichem Anfang in Gestalt zweier Countrysongs begann das Schweinerock-Hitfeuerwerk dann mit „Bad, Bad, Bad“ und wurde lediglich für vereinzelte Ankündigungen in Richtung Publikum unterbrochen, die entweder verlauten ließen, der Pöbel wäre zu laut, oder die eigene Substanzlosigkeit durch den vermehrten Einsatz von „Blablas“ zu kaschieren versuchten.

Vor so viel Coolness kann der geneigte Konzertbesucher nur kapitulieren! Jedenfalls lieferten die SUPERSUCKERS eine jederzeit mitreißende Mischung aus Truck Stop Blues, MOTÖRHEAD und „Bob’s Country Bunker“ ab. Als weniger erfreulich präsentierten sich am Rande erwähnt übrigens die Preise des Abends, die, angefangen bei der erhöhten Tickettaxe (12 Euro Eintritt fürs FZW erscheint ein bißchen happig) bis hin zu überteuerten Merchansprüchen dezenten Ärger schürten. Trotzdem war der Abend gelungener Natur und der Gig der SUPERSUCKERS eine Augen- und Ohrenweide.

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