Im heißen Sommer des Jahres 1916 hielt der Tod Einzug in der Küstenregion New Jerseys. Binnen zwölf Tagen fielen vier Menschen einem Hai zum Opfer. Die tragischen Ereignisse sollten Autor Peter Benchley später zu seinem Roman „Der weiße Hai“ inspirieren, der, 1975 von Steven Spielberg verfilmt, volle Kassen und leere Strände hinterließ. Die südafrikanische TV-Produktion „12 Days of Terror“ widmet sich den Tatsachen jenes Sommers und bemüht sich in Sachen Ausstattung und Kostüme um Zeitkolorit. Daneben versäumt Routinier Jack Sholder („The Hidden“) aber, dem faden Doku-Dramolett Tiefgang und allen voran Spannung zu verleihen.
Im Mittelpunkt steht Bademeister Alex (Colin Egglesfield, „Vampires: The Turning“), dessen Forderung nach einer Sperrung der Strände bei der Obrigkeit auf taube Ohren stößt. Das erste Opfer sei ein bedauerlicher Unfall. Mehr nicht. Als ein Kollege dem Meeresräuber zum Opfer fällt steht fest, das der Hai das ergiebige Futtergebiet nicht so schnell zu verlassen gedenkt. Zusammen mit dem alternden Seebär Cab (John Rhys-Davies, „Der Herr der Ringe“) versucht Alex dem Tier Einhalt zu gebieten.
„12 Days of Terror“ liegt nicht gänzlich im Argen, bleibt aber ohne Reizpunkte. Der Film bemüht sich um die präzise Aufführung der realen Ereignisse und stolpert doch über die Klischees und Obligatorismen, die seine Geschichte einst im Kino initiierte. Wozu also das Ganze? In fiktiver Aufmachung war der Plot spannender, mitreißender und erschreckender. Die lahme Aufbereitung von Fakten, angereichert mit dem drögen Hintergrund von Alex unerfüllter, nun mit seinem Freund (Mark Dexter, „From Hell“) liierter Liebe (Jenna Harrison, „Dinotopia“), regt eher zum einschlafen denn erhöhter Pulsfrequenz an.
Der Bonus des realen Hintergrunds bewahrt den Film nicht vor dem Scheitern. Die Dialoge fischen im Trüben, die Darsteller bleiben ohne Ausdruck. Selbst Veteran John Rhys-Davies, der sich in vier Jahrzehnten durch mehr als 160 Film- und Fernsehauftritte spielte, versprüht nicht mehr als die Lust am leicht verdienten Gehaltscheck. Die Computeranimationen des Mörderhais sind durchschnittlich, aber zumindest sparen die Macher in der zweiten Hälfte nicht an Einstellungen von Flosse und Zahnreihen. Jack Sholders Drama bleibt unspektakulär, balanciert dabei beständig am Kliff der Langeweile. Aber worüber beschweren? Ein Film der nichts verspricht muss schließlich auch nichts halten.
Wertung: (3,5 / 10)