12.12.2008 – Less Than Jake / Guttermouth / Cashless – Köln, Gloria

LESS THAN JAKE sind regelmäßige Gäste und wenn sie mal im Lande sind, folgt ihnen die Anhängerschaft prompt. So auch heute in Köln, denn das Gloria meldete bereits im Vorfeld ein ausverkauftes Haus. Üblicherweise spielt die Band ja in der Live Music Hall auf, doch heute eben das Gloria, ein altes Theater und vielleicht die schönste Konzertlocation der Stadt. Nicht zu groß, gemütliche Atmosphäre und ein klasse Sound. Da man sich zudem am Ende der Tour befand, gab es zwei Shirts zum Preis von einem.

Vom guten Sound hatten CASHLESS aus Bayern nicht so viel, denn irgendwie standen sie zwar auf der Bühne, legten aber dann doch nicht los. So wurde das Publikum von LESS THAN JAKE-Frontmann Chris  mit einem Rülps-Wettbewerb bei Laune gehalten und ein Circle Pit geprobt, was auch mehr als achtbar gelang. CASHLESS selbst sollten nicht mehr anfangen zu spielen, die Kehle von ihrem Sänger machte nicht mit. Irgendwie schade.

GUTTERMOUTH dann sorgten für einen Unterhaltungsgrad irgendwo zwischen „American Pie“ und der BLOODHOUND GANG. Über ihre sinnfreien Texte kann man gern diskutieren, unterhaltsam ist das alles aber schon. „Lipstick“ etwa ist solch ein Song, der in der Mitte des Sets gespielt wurde und spätestens alle Dämme zum brechen brachte. Das Publikum wurde beleidigt, bespuckt und für dumm verkauft. Etwas Ähnliches hatte sich aber wohl auch deren Frontmann gedacht und forderte die Leute auf, es ihm doch gleichzutun. Nachdem das zuerst zaghaft reagierende Publikum sich in den ersten Reihen „warmgerotzt“ hatte, flogen nach und nach immer größere Rotzfahnen auf die Bühne. Für Feingeister sicherlich das falsche Programm. Musik wurde zwischendurch übrigens auch noch gespielt.

Für LESS THAN JAKE wurden dann alle Kräfte mobilisiert, denn über die gesamte Länge des Sets wurde die Band aus Gainesville frenetisch abgefeiert. Die schon fast intime Atmosphäre des proppevollen Konzertsaales tat ihr Übriges dazu. Im Grunde war fast der gesamte Innenraum stets in Bewegung. Textsicher wurde „Look What Happened“ aus wohl knapp 1.000 Kehlen intoniert, während bei „The Ghosts of Me and You“ kollektives Springen angesagt war. Die Setlist ließ keine Wünsche offen, das neue Album wurde vereinzelt eingestreut, der Vorgänger „In With the Out Crowd“ so gut wie gar nicht. Stattdessen gab es alte Gassenhauer zu hören, „Johnny Quest“, „Al’s War“ oder natürlich „Gainesville Rock City“ als krönenden Abschluss. Das 30-sekündige „Anchor“ vom „Short Music For Short People“-Sampler wurde im Zugabenteil gleich zweimal hintereinander gespielt. Nach mehreren Zugaben waren dann aber auch LESS THAN JAKE am Ende, die nicht umher kamen, das heutige Konzert als das beste der Tour zu loben. Für Köln nichts ungewöhnliches, allerdings war dies heute schon ein besonders gutes Konzert der Ska-Punker.

scroll to top