Seit mehr als zehn Jahren sind FIDGET nun schon unterwegs. Der große Wurf blieb ihnen bislang verwehrt. Dennoch ziehen sie unbeeindruckt von jeglichen Widrigkeiten des Musikzirkus ihr Ding durch – gerade vor Publikum. Dabei ist egal, ob sich da 10 oder 500 Menschen vor der Bühne tummeln. In Hamburg waren es gerade einmal 30. Als Toursupport von SOUNDS LIKE VIOLENCE gastierten die Düsseldorfer im Headcrash. Es wurde ein zünftig rockender Abend. Wer will sich da noch an lethargischen und nur spärlich aufkreuzenden Zuschauern stoßen?
Bevor der schwedische Rock-Express das Heft in die Hand nahm, zeigten sich FIDGET gewohnt routiniert. Ein paar flapsige Ansagen, ein Tusch, keine Reaktion. Schade eigentlich, denn der Raumklang war druckvoll und verhalf manch einem Song ihres aktuellen Albums „Ashes & Dust“ zu jener Energieleistung, die auf Konserve fehlt. Für Songs des Kalibers „Far From OK“ gilt das selbstredend nicht. Die funktionieren immer. Mit live zugeführter Härte sogar noch ein ganzes Stück besser. Das gilt auch für „Better Than This“, den Smasher ihres glänzenden „Merciless Beauty“-Albums, und die Videosingle „Ride My Track“. Den anwesenden schien es zwar nicht egal, sie scherten sich aber auch nicht groß darum. Die Band gab alles und riss mit. Wozu also in Wehklagen verfallen?
Etwas Bewegung kam mit SOUNDS LIKE VIOLENCE in den Club. Eine Brise. Mehr aber auch nicht. Ihr rotziger Indie-Rock erinnert bisweilen an solche wie JR EWING, kombiniert mit der schwer angesagten englischen Spielweise. Nur haben sie außerhalb jedweder referenziellen Zuordnung ihren eigenen Kopf. In dem brütet es. Emotionen schwappen hervor, die ihr Frontmann mit energischem Gesang zwischen Melodie und Gekreische herausbellt. Ihr Debütalbum „With Blood on My Hands“ zeigt ihre Klasse. Geboten werden gewaltvolle Liebeslieder. Mit Blut und Schmutz hielten sie sich in der Hansestadt zurück. Nur der Schweiß floss in Strömen. Die Skandinavier rissen mit und gaben für den überschaubaren Pulk, wie ihre Vorband alles. So blieben gute Bühnenleistungen (weitgehend) unbemerkt. Wie so oft.