06.09.2002 – NOFX / No Use For a Name / Pulley / Frenzal Rhomb – Köln Palladium

nofx-pump-up-the-valuum-2002Der Weg von Düsseldorf zum Kölner Palladium sollte einen eigentlich nicht vor große Probleme stellen. Doch obwohl wir den Weg schon das eine oder andere Mal hinter uns gebracht haben, verfransten wir uns und gurkten erst einmal durch die Domstadt. Shit happens! Verpasst haben wir durch die Tour aber nichts und als wir beim Palladium eintrafen, befand sich eine nicht unbedingt kleine Menschenschlange davor. Drinnen war auch schon recht viel los, aber bereits im Vorfeld hieß es ja auch, die Show sei ausverkauft. Das bedeutete, dass sich zwischen 3.500 und 4.000 Freunde des gepflegten Punk-Rocks versammeln würden.

Los ging es pünktlich um acht mit FRENZAL RHOMB. Die Akustik ging in Ordnung, sollte sich im Laufe des Abends aber noch bessern. Persönlich kenne ich abseits der Fat-Sampler nicht viel von den Australiern, scheinbar aber die Kids in den vorderen Reihen, so dass doch schon reichlich Bewegung auszumachen war. Ihr knapp 25-minütiger Auftritt war okay, die Sorte melodischen Punk hat man schon deutlich schlechter erlebt. Die Toilettensituation sollte sich in der Zeit zwischen FRENZAL RHOMB und den folgenden PULLEY als fatal herausstellen, da zu viele Leute gleichzeitig auf Toilette rannten und somit reger Betrieb im Eingangsbereich des Palladiums stattfand. Nett war in dieser Situation auch der kotzende Mensch, der vor dem Tresen eine ordentliche Lache produzierte. Zur Belustigung der Menge, wie sich versteht. PULLEY enttäuschten anschließend doch ein wenig und rissen nicht wirklich mit. Vor einigen Jahren präsentierten sie sich ganz passabel, doch davon waren sie an diesem Tag meilenweit entfernt. Schade.

Eigentlich sollten RANDY folgen, doch die Überraschung war groß als Tony Slys Stimme erklang und RANDY aus unbekannten Gründen ausfielen. NO USE FOR A NAME also schon ein wenig früher. Dem Pulk war es nur recht, gehört die Band doch für viele zu den absoluten Favoriten und können live eigentlich immer gefallen. Als erstes fiel auf, dass Bassist Matt und Gitarrist Dave wohl die letzte Zeit häufig im Fitness-Studio verbracht haben und ordentlich an Muckis zugelegt haben. Die ersten drei Lieder brauchten sie zum warm werden, doch dann gings los. Hit reihte sich an Hit und davon haben sie ja nun wirklich eine Menge. Das Publikum nahm das ganze selbstverständlich dankend an und die Band präsentierte ein wirklich ausgewogenes Set alter und neuer Songs. Wie immer sehr geil und man hat deutlich gesehen, warum die Band sich von so vielen anderen abhebt.

Dann aber die Kult-Punks um Fat Mike und ab da gab es eigentlich kein Halten mehr. Innerhalb weniger Sekunden waren NO USE und ihr gelungener Auftritt vergessen. NOFX überboten einfach alles. Spielfreude und Entertainment pur. Hits hat die Band ja reichlich im Gepäck und fast alle wurden auch gespielt (leider gab es kein „Bob“ oder „The Longest Line“). „Kill All the White Man“, „Linoleum“, „The Brews“, „Stickin‘ in My Eye“, um nur mal ein paar zu nennen, machten riesig Spaß. Unterbrochen wurde das ganze von Schwachsinnigkeiten, die Fat Mike und El Hefe perfekt aufeinander abgestimmt dem Publikum um die Ohren schleuderten. Dass dabei George Bush, den Fat Mike ja so gar nicht leiden kann, gehörig sein fett abbekam, versteht sich von selbst. Nach etwa 75 Minuten war das Spektakel dann zu Ende und ohne Zugabe verabschiedete sich die Band.

Was bleibt übrig von diesem Abend? Man hat wohl eine der besten Punkrock-Bands gesehen, die es gibt, und die dazu noch estens aufgelegt war. Von mir aus hätten sie auch noch locker eine Stunde länger spielen können. Egal, was davor oder noch danach gekommen wäre, NOFX hätten heute jeden an die Wand gespielt!

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