01.11.2002 – Pyogenesis / Last Days of April – Dortmund, Sabotage

Im Zuge der Visions-Party, innerhalb Dortmunds mittlerweile vom Soundgarden ins Sabotage verlegt, gaben sich an diesem Freitagabend neben PYOGENESIS aus deutschen Landen noch das in Stockholm angesiedelte Quartett LAST DAYS OF APRIL die Ehre. Die Skandinavier um Front- und Strichmann Karl Larsson bewiesen im Ausklang ihrer ausgedehnten Europatour erneut, dass ihnen im Bereich Indie-Pop zur Zeit kaum einer das Wasser reichen kann.

Mit dem aktuellen Album „Ascend to the Stars“ im Rücken zelebrierten LAST DAYS OF APRIL ein Konzert auf gewohnt hohem Niveau. Auch wenn die Akkustik den Schweden nicht über die gesamte Länge hold schien, gab es bezüglich Songauswahl und Live-Umsetzung keinerlei Nährboden für kritische Untertöne. Zwar bestand das knapp einstündige Set beinahe ausschließlich aus Stücken der letzten beiden Alben, doch ist dies angesichts der überragenden Qualität jener Platten wohl kaum als Störfaktor anzusehen.

„Rainmaker“, zweite Scheibe von LAST DAYS OF APRIL, wurde gänzlich übergangen, dafür glänzten die Schweden gegen Ende mit der Einbringung von „Nothing’s Found“, Gnadenhammer des selbstbetitelten Debütalbums aus dem Jahre ’97. Gemessen an ihrer Bühnenqualität war es ein zufriedenstellender Auftritt, der den Durchschnitt trotz alledem weit hinter sich lässt. Mit PYOGENESIS konnte ich mich im Vorfeld nicht wirklich anfreunden, siedelte ich die Band doch gemessen an dem, was aus ihrem Schaffen bis dahin bekannt war, eher in der Metal-Richtung an.

Doch belehrte mich das fünfköpfige Ensemble eines besseren, nicht zuletzt, weil der Gig überraschend rockig ausstaffiert war. Ansprechend geriet ihr Gig allemal, allerdings driftete der Bierkonsum rasant Richtung Gleichgewichtsstörungen. Der Rest des Abends hat an dieser Stelle einfach nichts zu suchen. Cooles Konzert, derber Kater. Da freut man sich doch schon auf die nächste Visions-Sause.

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