Zum Ausziehen verführt (USA 2006)

zumausziehenverfuehrtDas große Buch romantischer Komödien wird von Regisseur Tom Dey („Shanghai Noon“, „Showtime“) um einen Eintrag ergänzt, dabei greift er das erfolgreiche Konzept eines „Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen?“ auf. Sein Film bietet in diesem Kontext nichts neues, versinkt aber auch nicht im bedeutungslosen Mittelmaß. Dies ist allerdings weniger der Story gutzuschreiben ist, sondern vielmehr der gut aufgelegten Darstellerriege um Matthew McConaughy und „Sex and the City“-Akteuse Sarah Jessica Parker.

Der Mittdreißiger Tripp (Matthew McConaughy) führt ein mehr als sorgloses und glückliches Leben. Er hat gute Freunde, eine Menge Spaß und verkehrt mit vielen hübschen Frauen. Sobald sie ihm allerdings zu nahe rücken, nimmt er sie mit nach Hause. Dort hat sich die Sache dann schnell erledigt, denn Tripp wohnt noch bei seinen Eltern (Kathy Bates / Terry Bradshaw) und sobald seine Bekanntschaften dies mitbekommen, sind diese schnell weg. Tripp jedoch genießt dieses Leben, im Gegensatz zu seinen Eltern, die ihren Sprössling gern mal außer Haus hätten. Aus diesem Grund engagieren sie Paula (Sarah Jessica Parker), die beruflich solche Pflegefälle wie Tripp aus der elterlichen Wohnstube treibt. Auch mit Tripp läuft zunächst alles bestens, bis beide sich verlieben und die Wahrheit nicht für immer verborgen bleiben kann.

Eine Revolution im Genre will Tom Dey zu keiner Zeit entfachen, dafür ist sein „Zum Ausziehen verführt“ zu gewöhnlich, trotz einiger „Verrück nach Mary“ anmutender Witzigkeiten. Die Story weist die bekannten Muster auf und möchte auch gar nichts anderes tun. Dey überlässt seinen beiden Hauptdarstellern das Feld, in der vorausschauenden Gewissheit, dass diese das Pferd schon schaukeln werden. So ist es dann auch wirklich Matthew McConaughy („Ed TV“, „Die Jury“) und Sarah Jessica Parker („Ed Wood“, „Tödliche Nähe“) zu verdanken, dass „Zum ausziehen verführt“ nicht in gänzlich platten Gewässern dümpelt.

Matthew McConaughy tut im Grunde das, was er am besten kann. Er sieht gut aus, seinen athletischen Körper zeigt er mehrfach und er ist einfach der nette Junge von nebenan. So unabhängig wollen wir alle sein, nur können wir halt nicht. Er braucht für solch eine Rolle keine allzu großen Anstrengungen, seine dauerhaft gute Laune scheint angeboren. Einen Strick darf man ihm daraus sicherlich nicht drehen, wieder einmal macht er Spaß. Sarah Jessica Parker hat zwar im direkten Vergleich mit Kate Hudson ein wenig das nachsehen, doch sie harmoniert mit ihrem männlichen Gegenpart ganz ordentlich. Kathy Bates („Waterboy“, „Titanic“) und Terry Bradshaw („Auf dem Highway ist die Hölle los“) haben einige gute Momente, gleiches gilt für Zooey Deschanel („Almost Famous“) als griesgrämige Mitbewohnerin von Sarah Jessica Parker.

„Zum Ausziehen verführt“ reiht gängige Muster aneinander, hat auch unbestritten seine amüsanten Momente, doch insgesamt wirkt er einfach zu gewöhnlich. Ohne einen Hauch von Inspiration bietet der Film ein bisschen von allem, Liebe, Unterhaltung und Leid. Es gibt ohne Frage bessere Filme dieser Art, gerne darf nochmals der bessere McConaughey „Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen?“ Erwähnung finden. An diesen kommt „Zum Ausziehen verführt“ zu keinem Zeitpunkt heran. Je mehr der Film sich dem Ende neigt, desto schmalziger wird es und spätestens dann hat man den Film auch schon wieder so gut wie vergessen. Dies dürfte fast selbst den eingefleischtesten Liebhabern solcher Filme eine bisschen zu viel des Guten sein.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

scroll to top