Yellowcard – When You’re Through Thinking, Say Yes (2011, Hopeless Records)

yellowcard-when-youre-through-thinking-say-yesGibt es überhaupt etwas Schlechtes über YELLOWCARD zu sagen? Okay, aus rein kreativer Warte ist ihr (Emo-)Pop-Punk sicher nicht die Krone der (Werk-)Schöpfung und auch über den Riesenerfolg in der amerikanischen Heimat darf man ab und an verwundert die Stirn runzeln. Aber die Band aus dem sonnigen Florida, die sich zwischen 2008 und 2010 eine offenbar notwendige Auszeit gönnte, bleibt auch auf ihrem bereits siebten Studioalbum „When You’re Through Thinking, Say Yes“ einschmeichelnd genug, um die zehn Nummern mit songschreiberischer Souveränität und einigen Ohrwürmern über die Bühne zu bringen. Mit dabei ist natürlich auch die Violine, die nicht allein bei der ersten Single „For You and Your Denial“ folkige Zwischentöne ins relative Einerlei kalkulierter Gefälligkeit bringt.

Textlich locken die Mannen um Front-Schmachter Ryan Key höchstens noch mit dem Erwachsenwerden hadernde Teenager hinter dem rostigen Ofen hervor. Verflossene Liebe? Unglückliche Romanze? Einer dieser unvergesslichen Sommer? Ausgelutscht waren solche Standardthemen schon als TAKING BACK SUNDAY in die Speerspitze des Emo-Cores vorstießen. YELLOWCARD aber spielen geschickt auf der Klaviatur jugendlicher Problemhorizonte und sind SAVES THE DAY, denen sie in „With You Around“ gleich noch Tribut zollen, immer noch nahe genug, um nicht in der Beliebigkeit zu versumpfen. Trotzdem bleiben YELLOWCARD einer Zielgruppe treu, die sich aufgrund des Identifizierungspotentials der Texte kaum an der Überraschungslosigkeit des Gesamtkontextes stören dürfte. Manche Bands wachsen eben mit ihren Fans, während andere neue an sich heranwachsen lassen. Wirklich schlechtes lässt sich über YELLOWCARD deshalb trotzdem nicht sagen. 

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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