xXx 2 – The Next Level (USA 2005)

xxx-2-the-next-levelIm Jahre 2002 stieg Vin Diesel endgültig zum Star auf. Verdanken konnte er dies dem Nonstop-Actioner „xXx“, der locker ein dreistelliges Millionen-Einspielergebnis erzielen konnte und trotz oder gerade wegen seiner dünnen Story zu einem der Filmhits des damaligen Jahres avancierte. Ein Fortsetzung solch trächtiger Erfolge ist in der Traumfabrik Gang und Gebe und Vin Diesel wurde eine Zeit lang auch vehement mit einem Sequel in Verbindung gebracht. Doch letztlich prangt nun der Name von Ex-Gangster-Rapper Ice Cube („Barbershop“, „Sind wir schon da“, „Anaconda“) auf dem Konterfei von „xXx 2 – The Next Level“, eine zuerst einmal sicherlich ungewohnte Wahl, bestach dieser doch nicht zwingend als potenzieller Action-Held im Alleingänger-Format.

Die Zeiten des ersten xXx sind vorbei, dieser segnete ohne große weitere Worte das Zeitliche, jedoch ist die Welt, vornehmlich die USA, wieder auf die Hilfe eines Spezialagenten seines Kalibers angewiesen. Nachdem NSA-Agent Gibbons (Samuel L. Jackson) während eines Angriffs auf seine Zentrale etliche Männer verliert, befreit er seinen ehemaligen Weggefährten Darius Stone (Ice Cube) aus dem Knast, damit dieser auf unkonventionelle Art und Weise den mysteriösen Angreifern auf die Schliche kommt und weiteres Übel verhindert. Das Übel ist jedoch nicht anhand einer kleinen Terroristengruppe festzumachen, sondern zieht seine Kreise bis ins Weiße Haus. Von dort aus plant der Verteidigungsminister der Staaten – General George Deckert (William Dafoe) – den Sturz des Präsidenten und gleichzeitig seinen Aufstieg auf den Präsidentenstuhl. Zeit für den neuen xXx, ordentlich auf den Putz zu hauen, der zudem noch eine persönliche Rechnung mit Deckert zu begleichen hat.

Nachdem Vin Diesel im ersten Teil als Extrem-Sportler alles mitnahm, mit dem man sich nur irgendwie fortbewegen konnte, war vom doch stämmigeren Ice Cube ähnliches kaum zu erwarten. Trotz etlicher Muskeln mehr auf den Rippen und auch ordentlicher Bewegungen im Nahkampf nimmt man ihm zu Beginn den Superhelden noch nicht ganz ab, was sich im späteren Verlauf aber ein wenig ändert und er letztlich einen angenehmen Kontrast zu Diesel darstellt. Dies bezieht sich u.a. auch auf die musikalische Ausrichtung des Films, die sich – oh Wunder dank Ice Cube – diesmal eher Rap- bzw. HipHop-lastig zeigt. Natürlich dürfen dort dann dicke aufgemotzte Autos nicht fehlen und sogar MTV-Pimper Xzibit hat eine kleine Nebenrolle.

Über die Geschichte sollte man schnell den Mantel des Schweigens legen und selbstredend auch nicht nach Logik in diesem grundsoliden Krawall-Filmchen suchen, denn die Richtung wird eindeutig von brachialer Action vorgegeben. Diese ist weitgehend spektakulär inszeniert, an allen Ecken und Enden explodieren Autos, fliegen Boote durch die Luft und auch der Schusswaffen-Gebrauch wurde im Gegensatz zum ersten Teil nach oben geschraubt. Dies unterhält im ersten Drittel mehr als gut, flacht dann aber auch ähnlich stark ab, da sich irgendwie alles wiederholt, bis auf die Mimik von Ice Cube, denn dort steht der Zeiger stetig auf „grimmig“. Das alles ist aber noch verzeihlich, denn Langeweile versprüht „xXx 2 – The Next Level“ mitnichten. Etwas bitter stößt jedoch der Showdown auf, bei dem die bislang handwerklich guten Action-Sequenzen einem Übermaß von Computereffekten weichen müssen und man mehr den Eindruck hat, im Vorspann eines neuen Actionspiels zu sein als in einem Film.

Nachdem Regisseur Lee Tamahori mit „Die letzte Kriegerin“ zu Beginn seiner Karriere anspruchsvolle wie engagierte Kost zum Besten gab, scheint er sich allmählich aber im Action-Fach wohlzufühlen, schließlich ging auch der Bond-Streifen „Stirb an einem anderen Tag“ auf seine Kappe. Hinter dem ganzen Budenzauber bleiben die Schauspieler zwangsläufig auf der Strecke, allerdings können sich diese in Form von Samuel L. Jackson („Pulp Fiction“, „Deep Blue Sea“) und Willem Dafoe („Shadow of the Vampire“, „Spiderman“) mehr als lesen lassen. „xXx 2 – The Next Level“ bleibt hinter dem Vorgänger schon ein wenig zurück, garantiert aber weitgehend gute Action am Fließband und auch die zahlreichen Sprüche könnten schlimmer sein. Wer nichts anderes erwartet, ist hier gut bedient und allzu große Enttäuschungen sollten sich in Grenzen halten. Mit einem dritten Teil darf definitiv gerechnet werden, mal sehen, ob uns dann das weibliche Geschlecht gehörig in den Hintern tritt. Alles andere wäre wohl eine Überraschung.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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