What the Bleep Do We (K)now!? (USA 2004)

what-the-bleep-do-we-knowWo kommen wir her, wo gehen wir hin? Derlei Fragen zu stellen, kann in den falschen Kreisen geradezu töricht erscheinen. Sieht man sich aber einer Schar Wissenschaftler gegenüber, die in ihrer Entschlüsselung des Unentschlüsselbaren wilde Theorien und individuelle Spekulationen geradezu willkommen heißen, beschreiten existenzialistische Hypothesen den Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Die Filmemacher William Arntz, Betsy Chasse und Mark Vicente geben dieser Forschung in „What the Bleep Do We (K)now!?“ eine Bühne.

Vierzehn Akademiker – darunter ein vorzeitliches Bewusstsein vom versunkenen Kontinent Atlantis – teilen ihre Erkenntnisse mit dem Publikum. Existiert die von uns wahrgenommene Welt in dieser Form tatsächlich? Der Streifen würde zur Religion, wenn er die Funktionsweise von Realität erklären könnte. So begnügt man sich mit dem unterhaltsamen Blick auf brillante Köpfe, die ob der Schwierigkeiten in ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld mystischen Phantomen nachzujagen scheinen. Ihre Erklärungen sind für den ungeübten Geist schwer zu fassende Brocken. Das Amüsement über die verschachtelten Gedankengänge stößt an seine Grenzen, wenn die Befragten das Kunststück vollbringen sollen, komplexes Fachwissen in wenigen Sätzen zusammenzufassen.

Was als Dokumentation zwischen Wissenschaft und Spiritualität auf Basis sprechender Köpfe gut funktioniert, wird durch überflüssige Spielszenen in Hochglanzoptik von typisch amerikanischer Trivialität überspült. Darin tastet sich Marlee Matlin („Gottes vergessene Kinder“) als frustgebeutelte Fotografin esoterischer Erleuchtung entgegen. Das Regie-Trio wechselt ohne jede Not von dozierenden Experten zu inszeniertem Kitsch. Diese diffuse Stilform mindert nicht nur die Aussagekraft des Gesamtfilms, sondern macht ihn auch zur echten Geduldsprobe. Wenn der Telekolleg des neuen Jahrtausends so aussieht, lässt sich auf solchen Wissenszuschuss gern verzichten.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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