Volcano (USA 1997)

volcanoDer Vorspann zeigt das bunte Treiben in der Metropole Los Angeles. Und das darunter, geschmolzenes Erdreich auf dem Weg an die Oberfläche. Menschen in allen Lebenslagen werden flüchtig ins Bild gerückt. „Wir wollen keine Zerstörung“, schreit ein aufgebrachter Passant während einer Demonstration. Das Publikum aber schon, weshalb in „Volcano“ bald Ausnahmezustand herrscht. An Erdbeben ist die Region gewöhnt, nicht aber an einen im Stadtgebiet ausbrechenden Vulkan.

Dem Chaos entgegen wirken Seismologin Amy Barnes (Anne Heche, „Sechs Tage und sieben Nächte“) und Katastrophenhelfer Mike Roark (Tommy Lee Jones, „Auf der Flucht“). Und weil beide vor duften Ideen geradezu strotzen, wird das größte Unheil am Ende abgewendet. Bis es aber soweit ist, übt sich Regisseur Mick Jackson („Bodyguard“), in der Klischeeerhaltung des Katastrophenfilms. Dazu gehört die bewährte Riege schicksalsgebeutelter Normalbürger, unter denen sich neben einem rassistischen Polizisten und den üblichen Kindern auch Charakterdarsteller Don Cheadle („Hotel Ruanda“) findet.

Als Zuschauer braucht man sich keiner Illusion hinzugeben, das Skript erstreckt sich – wie die ins Stadtgebiet austretende Lava – in streng vorgezeichneten Bahnen. Dabei setzt der beherzte Roark alles daran, den glühenden Strom aufzuhalten, abzukühlen und schließlich umzuleiten. Sinn macht das schlicht überhaupt keinen, dafür aber respektablen Spaß. Wenn aus dem aufklaffenden Grund Feuerbälle in die Höhe geschleudert werden und gleich reihenweise Fahrzeuge explodieren lassen oder Zwecks Einhalt der Lava ein Sammelbecken aus Betonbegrenzungen für Straßenbaustellen gezimmert wird, sind Lachfalten praktisch vorprogrammiert.

Die Tricks sind nicht mehr zeitgemäß, können sich in ihrem Aufwand aber durchaus sehen lassen. Ebenso die Darsteller, die mit voller Überzeugung und gebotener Ernsthaftigkeit gegen den Irrsinn der Geschichte anspielen. Die lässt den Auswurf des Vulkans gerade dort entlang fließen, wo es der Dramaturgie dienlich erscheint und bedeckt neben Straßenzügen auch die Logik unter sich. Wie sonst könnten Menschen in der schwelenden Hitze einfach schmelzen? Man weiß es nicht, muss es für unbeschwert vorgefertigtes Vergnügen aber auch nicht. Denn so dusselig „Volcano“ auch daherkommt, unterhaltsam ist er durchweg.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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