Ihre (bis dato) mitreißendsten Songs veröffentlichten VERSUS YOU auf „Levitate the Listener“ (2011), der großartigen Split mit WHITE FLAG. Das davor ist von der Suche nach dem eigenen Sound geprägt. 2007 stellten die Luxemburger ihr gefälliges Debüt „Marathon“ vor, das sich am Indie-beeinflussten Punk US-amerikanischer Prägung orientierte. Mit dem ein Jahr später eingespielten Nachfolger „This Is the Sinking“ und insbesondere dem wiederum im Folgejahr präsentierten „The Mad Ones“ drehten die Jungs um Frontmann Eric Rosenfeld an ein paar Stellschrauben und verlegten sich auf standesgemäßen Melo-Punk.
Trotz einigen Hits und insgesamt respektablem Nachklang konnten sie sich von den zahlreichen Referenzkapellen (die Back-Kataloge von Fat Wreck und Epitaph sind voll von ihnen) jedoch nicht vollends abheben. Es ist kein schlechtes Album, das VERSUS YOU da anno 2009 präsentierten. Nur ein im Detail etwas beliebiges. Das Tempo ist oft weder flott noch variabel, was im Sinne stets mitschwingender Melancholie erst einmal nicht negativ zu Buche schlägt. Doch letztlich bleibt es meist bei vielversprechenden Ansätzen. Die allerdings sind viel zu eingängig, als dass man Band und Platte achtlos beiseiteschieben sollte.
Die verspielten Melodien in Pop-Punk-Manier – adäquat zur Geltung gebracht bei „Accidental“, „Patient Patient“, „Rainmaker“ oder „Touch a Lot“ – sorgen für eine gefällige Grundierung und manch erhellenden Moment. Zwar versäumen es VERSUS YOU über ein paar Lückenfüller, das in ihnen schlummernde Potenzial so weit zu aktivieren, dass man als Hörer unbedingte Lust auf mehr verspürt, deutlich über dem Durchschnitt rangieren sie mit „The Mad Ones“ trotzdem. Und dass sie die Kurve gekriegt haben, beweist einleitend erwähnte und bislang als größtes Ausrufezeichen herhaltende Split. Von daher darf kommenden Outputs fraglos mit der erforderlichen Grunderwartung (und -spannung) entgegengeblickt werden.
Wertung: 
(7 / 10)