Und wieder 48 Stunden (USA 1990)

undwieder48stundenMit „Nur 48 Stunden“ gab Walter Hill („Long Riders“) die Steilvorlage für den modernen Kumpelfilm. An der Seite von Nick Nolte („Farewell to the King“) feierte Eddie Murphy („Beverly Hills Cop“) seinen Durchbruch und eroberte Hollywood mit Charme und Kodderschnauze. Acht Jahre später fand sich das bewährte Team zur Fortsetzung ein und beging ein Sequel, das keinen Deut vom Konzept des Originals abweicht. Genau dort liegt das Problem. Zwar bereitet „Und wieder 48 Stunden“ durch harte Action und launige Wortgefechte noch immer ausreichendes Vergnügen, entkräftet darüber aber kaum den Eindruck einer archetypischen, aus einer Laune purer Geldmacherei heraus realisierten Neuauflage.

Hill macht sich kaum die Mühe, eine neue Geschichte zu erzählen, wenn er einen mysteriösen Drogendealer, bekannt unter dem Namen Iceman, ein Kopfgeld auf den noch immer inhaftierten Reggie Hammond (Murphy) aussetzen lässt. Dies Todesurteil vollstrecken sollen zwei Motorradrocker, von denen einer, Cherry Ganz (Andrew Divoff, „Air Force One“), der Bruder des im ersten Teil erschossenen Gangsters ist. Als Cop Jack Cates (Nolte) Wind von der Sache bekommt, schließlich glaubt er als einziger an die Existenz des Iceman, versucht er Hammond neuerlich zur Zusammenarbeit zu bewegen. Nach einigen Querelen findet sich das bewährte Duo und macht sich daran, die Identität des mysteriösen Drahtziehers zu ergründen.

Das formelhafte Sequel punktet durch den abermals beträchtlichen Unterhaltungswert und die von Action-Spezialist Hill gut umgesetzte Action. Das zeigt sich insbesondere bei dem Angriff der Killer auf den Hammond transportierenden Gefängnisbus. Die bekannten Härten sowie die sich wiederholenden Rangeleien zwischen weißem Cop und schwarzem Knacki können aber kaum kaschieren, dass originelle Ideen zur Mangelware werden. Auf geht das Konzept noch immer, die Abstriche einer vorhersehbaren Erzählung – erwähnt sei die Rollenentwicklung des wiederkehrenden Brion James („Tango & Cash“) – verhinderten aber das Anknüpfen an den enormen Erfolg des Erstlings. Der Weg des Vorgängers ist wahrlich nicht der innovativste, dafür aber noch immer der sicherste.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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