True Justice: Violence of Action (S. 2/Ep. 5+6) (USA/CDN 2012)

truejusticeviolenceofactionDie Geisterjagd des Steven Seagal geht in die nächste Runde. Nach der verzichtbaren ersten Staffel erlangte die von ihm ersonnene, produzierte und mit gebotener Ausdruckslosigkeit ausgefüllte TV-Reihe „True Justice“ in der Fortsetzung solide Mittelpracht. Statt dröger Undercover-Einsätze gegen regionale Gangsterbanden setzt Season zwei auf deftige Übertreibung und internationale Schurken. Ständig ist die nationale Sicherheit in Gefahr und weil Seagals fülliger Kampf-Eber Elijah Kane das Attentat auf sein mittlerweile arg dezimiertes Team rächen will, heiligt der Zweck sowieso jedes Mittel. Erklärtes Ziel ist die Ausmerzung des Ghost benannten Hintermanns. Nur macht der es Kane nicht gerade leicht.

Das dritte als Spielfilmzusammenschnitt gereichte Episodendoppel trägt den passenden Titel „Violence of Action“. Denn Action gibt es reichlich und Gewalt sowieso. Vor allem dahingehend legt die Reihe im zweiten Staffelaufguss deutlich zu. Das liegt auch an den neuen in Kanes Team: Simms (Lochlyn Munro, „Schwerter des Königs – Zwei Welten“) und Garcia (Jesse Hutch, „Freddy vs. Jason“) sind ausgebildete Elitesoldaten und Kanes Marschrichtung einer „Erst schießen dann fragen“-Mentalität entsprechend angepasst. Als ein mexikanischer Falschgeldtransport von einer Gruppe als Bauarbeiter getarnter Osteuropäer überfallen wird, setzt CIA-Agent Marcus (Adrian Holmes, „Wrecked“) Kane auf die Aufspürung der Täter an.

Denn wie sich zeigt, ist der ehemals vom US-Geheimdienst angeworbene und für tot gehaltene Bojan (Darren Shahlavi, „Born to Raise Hell“) in die Sache verstrickt. Und weil die am Tatort aufgelesenen Patronenhülsen auf denselben Waffenschieber verweisen, der auch das auf Kane und Getreue angesetzte Killerkommando bestückt hat, ist auch der übergeordnete Bogen Richtung Ghost gespannt. Als ein mit diesem verbandelter Geldwäscher nach Seattle reist, will Kane ihn umlegen und den großen Unbekannten aus der Reserve locken. Also wird wieder das großkalibrige Scharfschützengewehr gezückt und aus dem Hinterhalt ein Blutbad angezettelt.

Unter der Regie von Ex-Stuntman Lauro Chartrand (ebenfalls „Born to Raise Hell“) gibt es in üppig den Rechtsstaat aushöhlender Manier zünftig auf die Omme. Seagal bleibt Steif wie ein Kantholz, spricht der Witwe des zuvor getöteten Mitstreiters Mason aber Trost und Moneten zu. Als dessen Killer entpuppt sich letztlich Bojan, der von Kane beim finalen Scharmützel samt Mobiliar nonchalant zerlegt wird. Überhaupt beschränken sich die Ermittlungen auf den Einsatz von Gewalt, womit aber wenigstens B-Fans solide Schauwerte geboten werden. Klasse und Raffinesse werden mit der Handkante ausgemerzt, im Rahmen seiner Möglichkeiten sorgt aber auch dieser „True Justice“-Beitrag für solide Zerstreuung.

Wertung: 4.5 out of 10 stars (4,5 / 10)

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