True Justice: Street Wars (S. 1/Ep. 5+6) (USA/CAN 2011)

truejusticestreetwarsDass Steven Seagals („Auf brennendem Eis“) Ausflug auf die Fernsehbildschirme von ähnlich bescheidener Qualität ist wie das Gros seiner Filmauftritte in den vergangenen zwei Dekaden, sollte sich im verbliebenen Fankreis mittlerweile herumgesprochen haben. Mit je zwei Folgen auf Spielfilmlänge gedehnt lassen sich mit der von ihm mitentwickelten und in Teilen auch geschriebenen Serie „True Justice“ aber immerhin noch ein paar ahnungslose Zuschauer ködern.

„Street Wars“, der dritte Part der Reihe, verstrickt das Undercover-Team um Befehlshaber Kane (Seagal) in den Drogenkrieg auf den Straßen Seattles. Während überdosierte Pillen immer mehr Todesopfer fordern, reißt ein brutales Syndikat das Geschäft an sich. Daneben gilt es den Mord an einer Beamtin des DEA aufzuklären. Die beiden Episoden, diesmal inszeniert von Wayne Rose („Battlestar Galactica“), entpuppen sich schnell als merklich flotter und actionreicher als die vorangegangenen. Von großer handwerklicher Qualität ist der schnell geschnittene Konfektions-Thriller indes immer noch nicht.

Das gesteigerte Tempo täuscht zumindest zeitweise über die klischeehaften und durchweg austauschbaren Figuren hinweg. Abseits der Hauptgeschichte, in dessen zerfahrener Ausbreitung Kane unter anderem auf die Abschussliste des besagten Syndikats gerät, werden die privaten Probleme des Kollegen Andre (William ´Big Sleeps´ Stewart) beleuchtet. Nur wirken gerade diese Szenen wie Füllmaterial. Kaum Abwechslung bringt auch Teamneuling Gates (Kyle Cassie, „Lost Boys 2“), Neffe des Bürgermeisters, der als Ersatz für einen abkommandierten Kollegen einspringt.

In Drehbuch und Schauspiel bleibt „True Justice“ weiterhin blass. Vor allem Hauptdarsteller Seagal gelingt es zwischen monotonen Ansprachen an seine Truppe und hektisch gefilmten Szenen, in denen er verschiedene Gangster mit bewährten Aikido-Künsten auseinandernimmt, zu keiner Zeit, das Format an sich zu binden. Mit der Glaubwürdigkeit hapert es ohnehin, wie allein Kanes Auftrag verdeutlicht, einen blasierten Dokufilmer (Byron Mann, „A Dangerous Man“) zu beschützen. Eine Spur unterhaltsamer geht es insgesamt zwar zu, von reizarmer und qualitativ minderer TV-Kost rückt die Serie aber auch mit „Street Wars“ nicht ab.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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